Angepasster Brutraum

29. April 2023

Der angepasste Brutraum ist eine Methode zur Bienenvölkerführung. Dabei wird den Völkern je nach Brutmenge im Sommer oder Bienenmenge im Winter durch den Imker oder die Imkerin mehr oder weniger Platz im Brutraum gegeben. Ziel ist eine bessere Volksentwicklung, die zu einem größeren Honigertrag führt. Bei Dadant-Beuten wird das Schied häufig eingesetzt, aber auch bei Zander und anderen Beutensystemen.

Was ist ein Schied?

Angepasster Brutraum. Foto: Deutsches Bienenjournal

Das Konzept des angepassten Brutraums beruht auf der Verwendung eines Schieds. Dabei handelt es sich meist um eine dünne Holzplatte mit Ohren. Foto: Deutsches Bienenjournal

Ein Schied ist eine dünne Holzplatte mit Ohren – ähnlich einem Rähmchen. Sie wird anstelle einer Wabe in den Brutraum gehängt. Der Schied reicht an den Seiten und unten nicht an die Wand der Beute heran. Dadurch können die Bienen diese Abtrennung überwinden. Zudem wird er mit Propolis nicht fest gekittet. Einige Imker versehen das Schied zusätzlich mit einer Wärmedämmung. Teilweise auch mit Aluminiumfolie, weil sie die Wärmedämmung verstärkt.

Der Schied ermöglicht es Imkern, Platz im Brutraum zu haben, ohne das die Bienen diesen mit Wildbau verbauen. Dadurch lässt es sich leichter arbeiten. Andere Imker nutzen ihn um das Konzept des angepassten Brutraums umzusetzen.

Wie funktioniert der angepasste Brutraum?

Beim angepassten Brutraum wird die Brut durch ein Schied und eine Seitenwand oder durch zwei Schiede begrenzt. Erst wenn eine ausreichende Brutmenge erreicht ist, wird innerhalb vom Schied mehr Platz zum Brüten gegeben, zum Beispiel indem eine Futter- oder Leerwabe gegeben wird. Damit vergrößert sich der Brutraum. Im Brutnest soll idealerweise ausschließlich Brut vorhanden sein und wenig Pollen. Dadurch wird das Wärmen der Brut erleichtert. Außerdem wird der Honig dadurch fast ausschließlich Honigraum eingelagert.

Der Hintergrund ist der, dass zu viel Pollen die Ausbreitung des Brutnestes stört und somit zur Schwarmstimmung führt.

Weil kein Honig im Brutraum vorhanden ist, muss bei der Ernte von Honig immer mindestens ein Honigraum mit genügend Reserven auf dem Volk belassen werden. Bei der letzten Ernte muss sofort gefüttert werden, mindestens fünf Kilogramm, damit das Volk nicht verhungert.

Im Spätsommer/Herbst werden dem Volk zusätzliche Waben oder Mittelwände gegeben, damit genug Platz sowohl für Brut, als auch für das Winterfutter in der Brutzarge gegeben ist.

gro