Das Bieneninstitut in Celle erreichen vermehrt Fragen von Imkern zur Sprühbehandlung mit Oxalsäure gegen die Varroamilbe. Dabei geht es um das Produkt Oxuvar 5,7%. Dessen Anwendungshinweise werden offenbar häufig falsch verstanden.
Wer seine Bienen mit Oxalsäure gegen die Varroamilbe behandeln will, hat dafür durch die Neuzulassung des Mittels Oxuvar 5,7% der Firma Andermatt BioVet GmbH zwei Möglichkeiten: Entweder wie schon seit langem als 3,5%ige Oxalsäure-Dihydrat Lösung zur Träufel-Behandlung in brutfreien Völkern – was herkömmlicherweise im Winter gemacht wird. Oder durch die Neuzulassung des Alternativprodukts Oxuvar 5,7% als 3,0%ige Oxalsäure-Dihydrat Lösung zur Sprüh-Behandlung. Die zweite Methode bzw. das Produkt Oxuvar 5,7% hat erst seit kurzem die Zulassung für die Sprühbehandlung – bevorzugterweise wird diese bei Jungvölkern in der frühen Phase angewendet, wenn die neue Königin noch nicht in Eilage ist, sie also brutfrei sind.
Keine höher konzentrierte Oxalsäure-Lösung bei Bienen
Doch die neue Methode der Sprühbehandlung sorgt in Imkerkreisen für ein paar Irritationen. So weist das LAVES Institut für Bienenkunde Celle in einer aktuellen Mitteilung darauf hin, dass man sich bei der Anwendung genau an die Vorgaben des Herstellers halten und keine falschen Schlüsse aus dem Produktnamen mit der Angabe 5,7 Prozent ziehen sollte. Das Institut warnt: „Wer aus der Produktbezeichnung ‚Oxuvar 5,7%‘ ableitet, die Bienen sollten jetzt mit einer höher konzentrierten Oxalsäure-Lösung behandelt werden, liegt falsch.“
Wichtig sei, das per Gesetz apothekenpflichtige Produkt mit Trinkwasser so zu verdünnen, dass sich die zum Sprühen korrekte Konzentration von drei Prozent Oxalsäure-Dihydrat ergibt. Entsprechend muss Oxalsäure für die Träufelmethode Kristallzucker zugefügt werden, damit ein 3,5-prozentiges Oxalsäure-Dihydrat entsteht.
Die Bienenforscher Dr. Otto Boecking und Dr. Werner von der Ohe warnen Imker ausdrücklich davor, derartige Lösungen selbst herzustellen und nicht die zugelassenen fertig konfektionierten Tierarzneimittel zu nutzen. Denn diese Lösung mit Oxalsäure könnte die Bienen schädigen. Wichtige sei eine Anwendung genau nach den Angaben in den Gebrauchsanweisungen.
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TOP-THEMEN im Dezember-Heft
1. Vielfalt in Kasachstan
Unberührte Natur und Artenvielfalt – davon gibt es in Kasachstan reichlich. Der Entomologe Christian Schmid-Egger begab sich auf Erkundungstour in das zentralasiatische Land und berichtet.
2. Stockluft-Therapie
Das Inhalieren von Bienenstockluft hat sich zu einer alternativen Therapieform entwickelt. Imker und Heilpraktiker arbeiten dabei oft eng zusammen. Die kassenärztliche Anerkennung fehlt hierzulande allerdings noch. Ein Bericht aus der Anwendungspraxis.
3. Honigverfälschungen
Seit Oktober machen Enthüllungen über verfälschte Supermarkt-Honige Schlagzeilen. In einer eigens dazu angesetzten Diskussionsrunde auf der eurobee blieben hinsichtlich der angewandten Methode jedoch einige Fragen offen. Eine Zusammenfassung.
4. Futterkranzprobe
Pia Aumeier erklärt, wie sie ihre Bienenstände vor einer Infektion mit Amerikanischer Faulbrut schützt, indem sie regelmäßig Futterkranzproben nimmt. Ein Fahrplan für das Ziehen der Futterkranzprobe.
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