Scheibenhonig

04. Dezember 2024

Scheibenhonig ist eine Spezialität: Es handelt sich allgemein um Heidehonig, der in geschnittene Wabenstücken eingeschlossen ist. Oft stammt diese Darreichungsform aus den Imkereien, die im Spätsommer in die norddeutschen Heidelandschaften wandern. Bei starker Tracht der Pflanze errichten die Bienen frischen Wabenbau und füllen ihn mit diesem aromatischen Sortenhonig. Aufgrund dessen thixotroper, sprich Gelée artigen, Konsistenz läuft er nicht aus den Schnittkanten heraus. Er erfreut sich bei Liebhabern von unverarbeitetem Honig großer Beliebtheit – nicht nur wegen seines würzig und leicht herben Aromas, sondern auch wegen seiner ursprünglichen Herstellung.

Was ist Scheibenhonig?

Im Gegensatz zu geschleudertem Honig, bei dem der Honig durch Fliehkräfte aus den entdeckelten Waben extrahiert wird, bleibt beim Scheibenhonig der Honig in den Wabenzellen. Die Waben bestehen aus Bienenwachs, das die Arbeiterinnen ausschwitzen und zu aneinander hängenden Zellen formen. Die Bienen füllen diese mit dem eingedickten und mit Enzymen versehenen Nektar, wandeln ihn zu Honig um und verschließen die Zellen anschließend mit einem dünnen Wachshäutchen. Der Verzehr des Honigs direkt aus der Wabe ist ein Geschmackserlebnis. Man schmeckt neben dem Honig das Wachs, eine feine Schicht Propolis und auch Pollen.

Seine Ernte

Die Gewinnung von Scheibenhonig erfordert besondere Sorgfalt, da die Waben unversehrt bleiben müssen. Meist verwendet man die Waben, in denen keine Mittelwände enthalten sind. Die vollen und verdeckelten Honigwaben werden vorsichtig entnommen, die schönsten Stücke ausgeschnitten und in Frischhaltefolie oder spezielle Behälter verpackt. Dies macht Scheibenhonig zu einem aufwendigen Produkt, das imkerliches und handwerkliches Geschick erfordert. Die Völker müssen für die Heidetracht und den Naturwabenbau fit sein und eine gewisse Volksstärke aufweisen. Gleichzeitig muss die Heide ausreichend „honigen“, anders gesagt Nektar abgeben.

Das macht Scheibenhonig so besonders

Neben seinem unvergleichlichen Geschmack bietet Scheibenhonig auch eine visuelle und haptische Besonderheit. Die mit dem bernsteinfarbenen Honig gefüllten und verdeckelten Waben sind ein Blickfang und vermitteln den Eindruck von Naturbelassenheit. Auch das Wachs selbst ist essbar – es kann gekaut, hinuntergeschluckt oder nach dem Auslutschen ausgespuckt werden, je nach Vorliebe.