Die parasitische Milbe Tropilaelaps ist zum zweiten Mal in Europa entdeckt worden. Nachdem Imker aus der russischen Region Krasnodar bereits seit 2021 Schäden an ihren Bienenvölkern durch Tropilaelaps melden, wurde die Milbe nun in der rund 600 km entfernten Region Mingrelien und Obersanetien in Georgien nachgewiesen.
Georgischer Imker entdeckte Tropilaelaps im Sommer
Ein Forscherteam aus Georgien, Italien, Nordmazedonien und China war im Sommer dem Hinweis eines Imkers gefolgt, der Tropilaelaps in seinen Völkern vermutete. Die Wissenschaftler untersuchten daraufhin verdeckelte Arbeiterinnenbrut von insgesamt sieben Bienenvölkern aus drei Imkereien der Region. Insgesamt waren sechs der sieben Völker sowohl mit Varroa destructor als auch mit Tropilaelaps mercedesae infiziert. Dabei war der Befall mit Tropilaelaps insgesamt stärker. Varroa und Tropilaelaps können auch gleichzeitig eine Brutzelle besiedeln.
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Die Wissenschaftler befürchten, dass sich Tropilaelaps durch Wanderimker schnell in Georgien und durch die Zusammenarbeit georgischer und türkischer Imker auch in der Türkei ausbreiten könnte. Sie gehen davon aus, dass die Milbe ihre Invasion entlang der Schwarzmeerküste mit den angrenzenden Ländern Bulgarien, Rumänien und Ukraine fortsetzen könnte. „Wir rufen daher die zuständigen nationalen und internationalen Behörden zu erhöhter Wachsamkeit und verstärkter Überwachung der Honigbienenvölker auf, um die Invasion von T. mercedesae zu verlangsamen und sich auf wirksame Maßnahmen zur Eindämmung vorzubereiten“, heißt es in der Veröffentlichung.
Schäden durch Tropilaelaps
Ein starker Befall der Westlichen Honigbiene mit Tropilaelaps schwächt das Volk und verringert den Honigertrag. Außerdem führt er ohne Behandlung innerhalb eines Jahres zu dessen Zusammenbruch. Die Symptome reichen von einem lückenhaften Brutnest durch absterbende oder entfernte Brut bis zum Schlüpfen von Bienen mit verkrüppelten Flügeln und verkürztem Hinterleib. Während Varroa nur eine einzelne Futterstelle am Hinterleib der Puppe einrichtet, verwundet Tropilaelaps die Puppen auch an Antennen, Beinen, Rüssel und Brust.
In den 1980er-Jahren verbreitete sich die Varroa in ganz Europa aus. Das Forschungsteam, das die Tropilaelaps in Georgien nachwies, warnt: „Die Geschichte wiederholt sich, und im Gegensatz zu V. destructor sollte die europäische Gemeinschaft jetzt vorbereitet sein und handeln. Die Ausbildung von Imkern, Beratern und Veterinärdiensten ist notwendig, um eine wirksame und rechtzeitige Reaktion zu gewährleisten, um den Schaden zu begrenzen, den die Ausbreitung dieser ektoparasitischen Milbe für die Umwelt und die landwirtschaftliche Produktion verursachen könnte“.
Wie kann man Tropilaelaps in einem Volk entdecken, wie bekämpfen? Was weiß man aus anderen Ländern über den Parasiten? Lesen Sie mehr darüber in unserer August-Ausgabe.
Foto: Denis Anderson/CSIRO
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