Tropilaelaps in Georgien nachgewiesen

29. Oktober 2024

Die parasitische Milbe Tropilaelaps ist zum zweiten Mal in Europa entdeckt worden. Nachdem Imker aus der russischen Region Krasnodar bereits seit 2021 Schäden an ihren Bienenvölkern durch Tropilaelaps melden, wurde die Milbe nun in der rund 600 km entfernten Region Mingrelien und Obersanetien in Georgien nachgewiesen.

Georgischer Imker entdeckte Tropilaelaps im Sommer

Ein Forscherteam aus Georgien, Italien, Nordmazedonien und China war im Sommer dem Hinweis eines Imkers gefolgt, der Tropilaelaps in seinen Völkern vermutete. Die Wissenschaftler untersuchten daraufhin verdeckelte Arbeiterinnenbrut von insgesamt sieben Bienenvölkern aus drei Imkereien der Region. Insgesamt waren sechs der sieben Völker sowohl mit Varroa destructor als auch mit Tropilaelaps mercedesae infiziert. Dabei war der Befall mit Tropilaelaps insgesamt stärker. Varroa und Tropilaelaps können auch gleichzeitig eine Brutzelle besiedeln.

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Die Wissenschaftler befürchten, dass sich Tropilaelaps durch Wanderimker schnell in Georgien und durch die Zusammenarbeit georgischer und türkischer Imker auch in der Türkei ausbreiten könnte. Sie gehen davon aus, dass die Milbe ihre Invasion entlang der Schwarzmeerküste mit den angrenzenden Ländern Bulgarien, Rumänien und Ukraine fortsetzen könnte. „Wir rufen daher die zuständigen nationalen und internationalen Behörden zu erhöhter Wachsamkeit und verstärkter Überwachung der Honigbienenvölker auf, um die Invasion von T. mercedesae zu verlangsamen und sich auf wirksame Maßnahmen zur Eindämmung vorzubereiten“, heißt es in der Veröffentlichung.

Schäden durch Tropilaelaps

Ein starker Befall der Westlichen Honigbiene mit Tropilaelaps schwächt das Volk und verringert den Honigertrag. Außerdem führt er ohne Behandlung innerhalb eines Jahres zu dessen Zusammenbruch. Die Symptome reichen von einem lückenhaften Brutnest durch absterbende oder entfernte Brut bis zum Schlüpfen von Bienen mit verkrüppelten Flügeln und verkürztem Hinterleib. Während Varroa nur eine einzelne Futterstelle am Hinterleib der Puppe einrichtet, verwundet Tropilaelaps die Puppen auch an Antennen, Beinen, Rüssel und Brust.

In den 1980er-Jahren verbreitete sich die Varroa in ganz Europa aus. Das Forschungsteam, das die Tropilaelaps in Georgien nachwies, warnt: „Die Geschichte wiederholt sich, und im Gegensatz zu V. destructor sollte die europäische Gemeinschaft jetzt vorbereitet sein und handeln. Die Ausbildung von Imkern, Beratern und Veterinärdiensten ist notwendig, um eine wirksame und rechtzeitige Reaktion zu gewährleisten, um den Schaden zu begrenzen, den die Ausbreitung dieser ektoparasitischen Milbe für die Umwelt und die landwirtschaftliche Produktion verursachen könnte“.  

Wie kann man Tropilaelaps in einem Volk entdecken, wie bekämpfen? Was weiß man aus anderen Ländern über den Parasiten? Lesen Sie mehr darüber in unserer August-Ausgabe.

Foto: Denis Anderson/CSIRO

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.

Gratis Checkliste

In unserer Checkliste zum Herunterladen erfahren Sie, was aktuell zu beachten und tun ist, übersichtlich und strukturiert gefüllt mit Fachinformationen und -hintergründe.

Fachinformationen

Mit dem Bienen-Journal bleiben Sie immer auf dem neusten Stand. Auch Imker mit langjähriger Berufserfahrung kommen auf Ihre Kosten.

Grundlagen

Wichtig für uns ist es, neben den Fachinformationen, Grundlagen zu vermitteln, die für die Imkerei von essenzieller Bedeutung sind.

Abonnieren →


Themen: