Helle Erdhummel: Wildbiene des Monats Oktober 2024

Die Wildbiene des Monats Oktober 2024 ist vielen bekannt, denn sie ist noch stark verbreitet. Die Helle Erdhummel ist ein Multitalent, das lange im Jahr zu beobachten ist, denn sie kommt auch mit niedrigeren Temperaturen klar und ist bei der Nahrung nicht wählerisch.

Anders als viele andere Wildbienenarten ist die Helle Erdhummel (Bombus lucorum) weder auf einzelne und mitunter seltene Nahrungspflanzen angewiesen, noch ist sie besonders anspruchsvoll beim Nisten. Deshalb gilt die Helle Erdhummel auch noch nicht als gefährdet. Jeder von uns kennt sie wohl und deshalb möchten sie die Initiative „Deutschland summt!“ und die dahinter stehende Stiftung für Mensch und Umwelt auch einmal genauer vorstellen. So haben sie die Helle Erdhummel als Wildbiene des Monats Oktober 2024 ausgewählt und zeigen damit, wie unterschiedlich und vielfältig die Welt der Wildbienen ist.

Sehr ähnlich und doch anders ist die Helle Erdhummel der Dunklen Erdhummel (Bombus terrestris), der Heide-Erdhummel (Bombus cryptarum) und der Großen Erdhummel (Bombus magnus). Auch sie sind noch verbreitet, aber bestimmte Merkmale unterscheiden die Helle Erdhummel von den anderen ihrer Gruppe.

So lebt die Helle Erdhummel und so sieht sie aus

Zu erkennen ist die pelzige, samtschwarze Hummel an einem auffälligen, gelben Streifen, der in Kopfnähe beginnt und am Flügelansatz endet. Dort verblasst er allmählich. Er ist etwa zwei Millimeter breit. Außerdem hat sie einen blassgelben Streifen am Hinterleib. Gelegentlich trägt die Helle Erdhummel auch gelbe Büschel im Gesicht.

Aufgrund ihrer Verbreitung – noch in ganz Europa – und der Tatsache, dass ihre dichte Behaarung es erlaubt, dass sie auch bei niedrigeren Temperaturen aktiv ist – sie ist von März bis Oktober aktiv – gilt sie als Multitalent. Wählerisch ist sie weder beim Lebensraum, noch was ihre Nahrung betrifft. Sie fühlt sich an Waldsäumen wohl, in Hecken, auf extensiv genutztem Grünland sowie auf Brach- und Ruderalflächen und in Sand-, Kies- und Lehmgruben. Außerdem lebt sie in unterschiedlichsten Höhen – angefangen vom flachen Land bis hin zu höheren Lagen der Berge. Als Nahrungspflanzen nutzt sie eine Vielzahl von Wildpflanzen.

Multitalent Helle Erdhummel

Dabei gilt die Art und Weise, wie die Helle Erdhummel den Pollen sammelt und damit auch die Pflanze bestäubt, als Besonderheit. Sie beißt sich an einer Blüte fest und bringt ihre Muskeln so stark zum Vibrieren, dass sie die Pollen aus der Blüte herausschüttelt. Ihre Vorräte lagern die fleißigen Hummeln in kleinen Tönnchen aus Wachs. „Die Pollenladungen setzen sich oft aus zwei bis acht verschiedenen Pollentypen zusammen, was ihr vielseitiges Sammelverhalten unterstreicht“, erklärt „Deutschland summt!“.

Um den Hellen Erdhummeln und auch anderen Wildbienenarten zu helfen, ist es wichtig, im eigenen Garten oder auf dem Balkon heimische Wildpflanzen zu pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und damit kontinuierlich Nahrung bieten. „Deutschland summt!“ rät, auf Pestizide und chemische Düngemittel zu verzichten und auch nur verringert zu mähen. Da die Helle Erdhummel ihre Nester in den Boden baut, kann man sie auch mit Sand- und Lehmhaufen sowie freien, offenen Stellen im Garten unterstützen. Weitere Tipps, wie man insektenfreundliche Strukturen gestalten kann, gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.

Helle Erdhummel: Fakten im Überblick

„Deutschland summt!“ hat noch einige Details zur Wildbiene des Monats Oktober 2024 zusammengestellt:

• Name: Helle Erdhummel (Bombus lucorum LINNAEUS, 1761)
• Flugzeit: (Februar) März bis September/Oktober
• Lebensraum: lebt in verschiedenen Lebensräumen
• Nahrung: unspezialisiert
• Nistweise: nistet unterirdisch; gern in alten Kleinsäugernestern, aber auch in Siedlungsnähe
• Kuckucksbienen: Böhmische Kuckuckshummel (Bombus bohemicus SEIDL, 1838)
• Gefährdung: gilt in Deutschland als ungefährdet
• Besonderheiten: breites Nahrungsspektrum und Besiedlung unterschiedlichster Lebensräume; bildet einen Staat mit bis zu 400 Individuen

jtw