Im Oktober steht bei der Methode des Teilens und Behandelns das Vereinigen der Bienenvölker an. So können diese stark in den Winter gehen. Das erfordert es oftmals, dass Königinnen ausgetauscht werden müssen. So geht man dabei vor.
Ich habe festgestellt, dass eine sehr frühe Vereinigung keinen Vorteil in Bezug auf die Anzahl der Bienen bringt. Daher warte ich lieber noch etwas ab und fange Mitte/Ende Oktober, teilweise sogar erst im November damit an. Das Vereinigen der Völker verbinde ich bei Bedarf mit dem Austauschen der Königinnen. Der spätere Termin hat dabei einen weiteren Vorteil: Jetzt habe ich bei den Bienen eine höhere Akzeptanz für neue Königinnen und kann die alten oder etwas zu wehrhaften problemlos austauschen.
Vereinigen und Königinnen austauschen
Jetzt das Bienen-Journal lesen
Wie alt eine Königin werden sollte, bis man sie austauscht, ist immer eine schwierige Frage. Ich lasse die Königinnen ein bis zwei Winter im Volk und tausche sie dann aus. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, sie im Winter zu verlieren und dann im Frühjahr mit einem weisellosen Volk dazustehen. Nur besonders gute Königinnen, die ganz meinen Vorstellungen von Sanftmut, Schwarmträgheit und guter Volksentwicklung entsprechen, lasse ich so lange im Volk, bis die Bienen sie von sich aus austauschen wollen.
Ein paar Tage bevor ich mit dem Vereinigen der Völker beginne, frage ich immer bei Bekannten und im Imkerverein an, ob jemand noch Bedarf an Königinnen hat. Selbst eine etwas ältere Königin oder eine, die für etwas stichfreudigere Völker sorgt, ist schließlich besser als gar keine! Sobald ich weiß, wie viele Königinnen noch benötigt werden, fange ich mit dem Vereinigen an.
Unabhängig davon, auf welchem Weg ich die Völker zusammenbringe, entscheide ich mich meist im Voraus für eine Königin und entnehme die andere. Die Königinnen, die ich weitergebe, kommen zusammen mit ein paar Begleitbienen in einen Käfig, die anderen befördere ich schnell auf die „große Blumenwiese“.
Vereinigen der Bienenvölker: Zwei Methoden
Ich habe zwei Methoden für die Vereinigung von Völkern. Welche ich nutze, hängt vom Wetter ab. An einigermaßen warmen Tagen mit Flugbetrieb schlage ich die Bienen aus dem einen Volk vor das Flugloch des anderen. An kälteren Tagen stelle ich die Völker dagegen einfach aufeinander. Mit dem Abschlagen der Bienen vor einem anderen Volk fange ich schon mittags an, damit die Bienen genügend Zeit haben, bei guten Temperaturen in das andere Volk einzulaufen. Vor das Flugloch lege ich als Rampe den Innendeckel, das erleichtert den Bienen den Einzug.
Die Zarge mit den jetzt bienenfreien Waben setze ich auf das Zielvolk auf. So bleibt genug Platz für die Futterwaben und damit auch genug Futter, um die Bienen sicher über den Winter zu bringen. Die Waben, auf denen sich jetzt noch Brut befindet, hänge ich nach unten an das Brutnest, damit die Brut direkt versorgt wird und nicht verkühlt. Ist es schon etwas zu kühl zum Abschlagen, setze ich die Völker einfach übereinander. Das Volk, dem ich die Königin entnommen habe, sitzt dabei in der unteren Zarge, das weiselrichtige Volk kommt obendrauf. Dabei achte ich darauf, dass sich die Brut direkt übereinander befindet und damit auch die Bienen. So finden die beiden Völker leichter zueinander.
Früher habe ich zwei Völker ohne Entnahme einer Königin vereinigt. Das Volk mit der Königin, die ich behalten wollte, kam dabei nach oben. Die Königin in der oberen Position hat die höheren Überlebenschancen. Das funktionierte auch gut; da aber ab und zu die falsche Königin zurückblieb, bin ich dazu übergegangen, eine direkt zu entnehmen.
Nach dem Vereinigen der Bienenvölker: Schutz vor Mäusen und vor Sturm anbringen
Da wir im Oktober schon sehr kühle Nächte haben und die Bienen in der Wintertraube sitzen, ist es Zeit, an den Mäuseschutz zu denken. Tagsüber stellen Mäuse zwar noch kein Problem dar, aber nachts schlüpfen sie schon in die Beuten und richten dort erheblichen Schaden an den Waben an. Um dem vorzubeugen, bringe ich die Mäusegitter vor den Fluglöchern an. Das Flugloch bleibt aber noch eingeengt, um Räuberei zu vermeiden.
Ich nutze einfache verzinkte Drahtgitter, die ich mithilfe von Heftzwecken am Beutenboden befestige. Im Herbst und Winter wird es meist auch etwas windiger, daher muss ich im Oktober an meinen sehr offenen Bienenständen die Beuten und Blechdeckel extra sichern. Die Saison über habe ich große Steine auf den Blechdeckeln liegen, damit sie nicht vom Wind abgehoben werden. Da ich konische Blechdeckel verwende, ist ein solches Beschweren auf jeden Fall notwendig – dafür lassen sich die Deckel aber gut stapeln und brauchen weniger Platz im Lager.
Bei höheren Windstärken reichen die Steine jedoch manchmal nicht aus. Im Winter fahre ich meine Stände nicht so häufig ab und würde einen abgeflogenen Deckel, dem meist auch der Innendeckel folgt, nicht zeitnah bemerken – das Resultat wäre ein verstorbenes Volk. Um dem vorzubeugen, befestige ich die Beuten mitsamt Deckel durch einen Spanngurt an der Palette. So kann weder der Deckel abfliegen noch das Volk umkippen – egal welche Herbststürme toben.
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.