Bekannt wurde der Bücherskorpion unter Imkern als möglicher Helfer bei der Bekämpfung der Varroamilben. Konnte er hier nicht wirklich überzeugen, zeigen nun aber neue Forschungsergebnisse, dass ein Gift an anderer Stelle nützlich sein könnte: im Einsatz gegen Krankenhauskeime.
Der Bücherskorpion (Chelifer cancroides) ist nur wenige Millimeter groß. Er lebt in Ritzen und Spalten im Holz und so auch unter anderem in Holzbeuten der Honigbienenvölker. Dass er hier – unter bestimmten Lebensbedingungen – nützlich sein kann gegen die Varroamilbe, ließ sich wissenschaftlich bislang nicht überzeugend nachweisen. Beobachtungen zeigten, dass er die Milben frisst bzw. sie aussaugt. Doch die Wirkung ist zu gering.
Bücherskorpion: Gift wirkt gegen Krankenhauskeime
Anders scheint dies zu sein, wenn man Gift des Pseudoskorpions wissenschaftlich untersucht. Denn dieses könnte durchaus einen Nutzen haben. So hat eine hessische Forschergruppe eine „überraschend stark ausgeprägte Wirksamkeit gegen einen bekannten Krankenhauskeim, den sogenannten Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)“ entdeckt. Das berichtet die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Den Forschern ist es gelungen, das Gift des Bücherskorpions im Detail zu analysieren, im Labor künstlich herzustellen und die Aktivität der einzelnen Bestandteile zu untersuchen. Sie erhoffen sich nun langfristig daraus einen pharmakologischen Einsatz ableiten zu können. Doch dafür sind noch einige Hürden zu nehmen. Hintergründe lesen Sie hier.>>>
Das Gift des Bücherskorpions regt allerdings auch andernorts noch Forschungen an. So wird in Neuseeland gerade erforscht, ob man Bestandteile aus dem Gift als neue Pestizide in der Landwirtschaft wirken könnten.
Mehr über den Mythos Bücherskorpion im Einsatz gegen die Varroamilbe lesen Sie hier.>>>
jtw
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.