Imkervereine in Deutschland – Ergebnisse unserer Umfrage

18. Oktober 2024

Wie häufig treffen sich Imkervereine, wie viele Mitglieder haben sie durchschnittlich – und wie viel zahlen diese im Schnitt für den Mitgliedsbeitrag? Insgesamt 413 Imkervereine haben unsere Umfrage beantwortet. Die Ergebnisse zeichnen ein grobes Bild davon, wie Imkervereine in Deutschland aufgestellt sind.

Was assoziieren Sie mit Imkervereinen? Männer über 50, die sich monatlich zum Stammtisch treffen? Das ist gar nicht so weit hergeholt, folgt man den Ergebnissen unserer Umfrage. Daran haben 413 und damit gut 17 % aller deutschen Imkervereine teilgenommen. Sie haben zwischen sechs (Imkerverein Heusweiler, Saarland) und 510 Mitglieder (Imkerverein Köln). Der älteste Verein, der teilnahm, wurde 1815 gegründet: Der Imkerverein Straelen aus Nordrhein-Westfalen ist zugleich der älteste Imkerverein Deutschlands überhaupt. Die beiden jüngsten Vereine, deren Vorstände unsere Fragen beantwortet haben, gibt es erst seit 2023: die Bienenfreunde Wonnegau aus Worms und den Bienenzuchtverein BeeFriends aus Nürnberg.

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DBJ Ausgabe 12/2024

Aktuelle Ausgabe

Imkervereine in Deutschland: So gestaltet sich das Vereinsleben

Der Umfrage zufolge haben die Vereine durchschnittlich 95 Mitglieder, darunter 25 % Frauen. Die Mitglieder sind durchschnittlich 54 Jahre alt und imkern vorwiegend in Holzmagazinen. Für den Jahresbeitrag verlangen die befragten Vereine einen Grundbeitrag von durchschnittlich 15,60 Euro, nicht eingerechnet die Abgabe an den Landesverband und den Deutschen Imkerbund. Bei den Zusammenkünften – 66 % der Vereine treffen sich monatlich – wird hauptsächlich in offener Runde über imkerliche Themen diskutiert (94 %). In 61 % der Vereine kommt es vor, dass ein Mitglied einen Vortrag hält; Referenten werden von 52,5 % der Vereine eingeladen. Die Mehrheit der Vereine (82,5 %) kreuzte an, in den letzten fünf Jahren gewachsen zu sein.

Elf Vereine (2,7 %) hatten zum Zeitpunkt der Befragung keinen Vorsitzenden, 30 Vereine (7,3 %) keinen zweiten Vorsitzenden und ein Zehntel keinen Schriftführer. In knapp der Hälfte der befragten Vereine gibt es zusätzlich zu den typischen Vorstandsposten einen Obmann oder eine Obfrau als Ansprechpartner zum Thema Bienengesundheit, in jeweils rund einem Viertel der Fälle verfügt der Verein außerdem über Obleute für Zucht und Öffentlichkeitsarbeit, in 22 % über Obleute für Honig und in 18 % zum Thema Bienenweide.

Imkervereine in Deutschland - Vereinstreffen

Vorsitzende der Imkervereine

er Posten des Vorsitzenden ist laut Umfrage-Ergebnissen zu 84 % von einem Mann besetzt, der im Schnitt 59 Jahre alt ist und den Posten seit ungefähr neun Jahren innehat. In 16 % der Vereine führt eine Frau den Vorsitz, die im Schnitt 4,5 Jahre jünger als ihr männlicher Kollege und durchschnittlich seit 5,5 Jahren im Amt ist. 45 % der Vorsitzenden imkern zwischen 11 und 20 Jahre. Was das Rähmchenja maß angeht, ist ein knappes Viertel von ihnen flexibel und verwendet zwei oder mehr Maße in der eigenen Imkerei. Ein Drittel der Vorsitzenden nutzt auch Großwaben, wie Dadant, Zadant oder Deutsch Normalmaß 1,5. Mehrheitlich imkern sie in Holzmagazinen (60 %) in den Maßen Deutsch Normal (43 %) und Zander (32,5 %)

Imkervereine in Deutschland - Vorsitzende - Dauer
Imkervereine in Deutschland - Vorsitzende

Vereinseigentum

Die meisten Vereine (79,4 %) haben keinen eigenen Lehrbienenstand, über die Hälfte (61 %) bietet allerdings Neuimkerschulungen an. Imkerei-Utensilien, wie Schleuder, Waage oder Schutzkleidung, besitzen 80 % der Vereine. Knapp die Hälfte verfügt über einen Wachsschmelzer, 37 % besitzen eine Mittelwandpresse und 17 % einen Schleuderraum.

Imkervereine in Deutschland - Vereinseigentum

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In Deutschland gibt es rund 2.400 Imkervereine, in denen etwa 140.000 Imkerinnen und Imker organisiert sind. Eine Mitgliedschaft bedeutet Gleichgesinnte treffen, fachsimpeln, Aktionen stemmen, Unterstützung geben, Wissen erweitern. Allerdings fehlt es oft an Nachwuchs; Stellen im Vorstand werden nicht neu besetzt und das Engagement liegt brach. In unserer Oktober-Ausgabe berichten wir ausführlich über Hürden und Erfolge von Vereinen und geben Tipps fürs Ehrenamt.

Titelfoto: Jürgen Gräfe

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