Die Vierzähnige Kegelbiene ist die Wildbiene des Monats Mai 2024. Als Kuckucksbiene repräsentiert sie eine weitverbreitete Strategie unter Wildbienen. So kann jeder helfen, sie zu schützen.
Jede fünfte Wildbienenart in Deutschland zählt zu den Kuckucksbienen. Sie legen ihre Eier in den Nestern anderer Wildbienenarten ab und lassen den Nachwuchs von diesen mit versorgen. So müssen sie weder Nahrung für die Nachkommen sammeln, noch Vorrat für die Larven anlegen. Was erst einmal nicht gerade freundlich gegenüber denjenigen Wildbienen klingt, die sich dann um die Nachkommen kümmern müssen, nennt die Initiative „Deutschland summt!“ ein Beispiel für die versteckten Netzwerke des Lebens.
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„Deutschland summt!“ wählt jeden Monat gemeinsam mit der dahinterstehenden Stiftung für Mensch und Umwelt eine Wildbienenart aus, deren Besonderheiten sie porträtiert und zudem erläutert, wie man die jeweilige Art schützen kann. Zur Wildbiene des Monats Mai 2024 wurde die Vierzähnige Kegelbiene (Coelioxys conica) erkoren. Sie ist eine Kuckucksbiene und repräsentiert damit eine weitverbreitete Strategin unter den Wildbienen. Dabei wählt die Vierzähnige Kegelbiene für ihren Nachwuchs gern die Nester von Blattschneiderbienen
aus. „In einem günstigen Moment durchstößt sie die Blatthülle der Brutkammern ihrer Wirte und legt dort jeweils ein Ei auf den Pollenvorrat“, erklärt „Deutschland summt!“ das Vorgehen der Vierzähnigen Kegelbiene.
Besondere Schlafgewohnheit der Vierzähnigen Kegelbiene
Charakteristisch ist die Schlafgewohnheit der Wildbiene des Monats Mai 2024. Denn sie verharrt nachts an Blattstielen, Zweigen oder Grashalmen, und beißt sich dort mit ihren Mundwerkzeugen fest. Dieses Verhalten kann man allerdings nicht nur bei ihr beobachten. Auch Wespen-, Filz- und Harzbienen sowie die Männchen verschiedener Furchen- und Schmalbienen sowie Sägehornbienen verbringen die Nächte an trockenen Fruchtständen.
Wer die Vierzähnige Kegelbiene in der Natur beobachten möchte, erkennt sie an ihrem für Kegelbienen typischen kegelförmigen Hinterleib. Die Männchen erkennt man an dem dort sitzenden dornenartigen Fortsatz. Farblich zeichnet sich ihr Hinterleib durch Kontraste aus. Er ist dunkel und trägt helle Binden und Flecken. Die Vierzähnige Kegelbiene erreicht eine maximale Körpergröße von 13 Millimetern.
So kann man die Vierzähnige Kegelbiene schützen
Zwar ist die Wildbiene des Monats Mai 2024 weitverbreitet, dennoch nimmt ihre Häufigkeit so weit ab, dass sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste in Deutschland steht. In Nordrhein-Westfalen ist sie bereits vom Aussterben bedroht. Da die Vierzähnige Kegelbiene Nahrung nur für sich selbst suchen muss, ist sie dabei nicht wählerisch. Sie sammelt mit Vorliebe Nektar an Gewöhnlichem Hornklee, der Wiesen-Platterbse, Rot- und Weiß-Klee, an Flockenblumen und vielen anderen Blütenpflanzen.
Schützen und unterstützen kann jeder die Vierzähnige Kegelbiene und andere Wildbienen, indem er heimische Wildpflanzen anstelle von Zuchtformen pflanzt, sowohl ober- als auch unterirdische Nistmöglichkeiten anbietet und auf Pestizide verzichtet. Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und unter deutschland-summt.de.
Fakten zur Wildbiene des Monats Mai 2024
„Deutschland summt!“ hat noch weitere Details zur Vierzähnigen Kegelbiene zusammengestellt:
- Name: Vierzähnige Kegelbiene (Coelioxys conica, LINNAEUS, 1758)
- Flugzeit: Mai-August
- Lebensraum: zeigt keine besonderen Ansprüche
- Nahrung: braucht nur Nektarquellen
- Nistweise: baut keine eigenen Nester
- Kuckucksbienen: Große Harzbiene (Anthidium byssinum PANZER, 1798),
Schornstein-Pelzbiene (Anthophora plagiata ILLIGER, 1806),
Gebänderte Blattschneiderbiene (Megachile circumcincta KIRBY, 1802)
Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella KIRBY, 1802) - Gefährdung: weitverbreitet bis mäßig häufig, steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht
jtw
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