Sandbienen sind nur zwischen fünf und 16 Millimeter groß. Dennoch sind sie fleißige Bestäuber und spielen eine wichtige Rolle in der Natur. Die Ovale Kleesandbiene gilt als besonders anpassungsfähig. Sie stellt als Wildbiene des Monats April 2024 die Sandbienen und ihre Bedeutung stellvertretend vor.
Sandbienen nisten im sandigen Erdboden. Als Lebensraum brauchen sie Sand-, Kies- und Lehmgruben, Mager- und Fettwiesen. Außerdem nutzen sie verlassene Weinberge und Ruderalstellen, um hier ihre Gänge in den Boden zu graben. Die Gattung der Sandbienen ist besonders vielfältig und sie gilt auch in Deutschland noch als verbreitet. Dass ist deshalb wichtig, da sie als besonders fleißige Bestäuber gelten.
Jetzt das Bienen-Journal lesen
Eine der 113 Sandbienenarten, die in Deutschland leben, ist die Ovale Kleesandbiene (Andrena ovatula). Die Initiative „Deutschland summt!“ und die dahinter stehende Stiftung für Mensch und Umwelt haben sie zur Wildbiene des Monats April 2024 ernannt. Der April ist der Monat in dem die Frühjahrsgeneration dieser Art bereits ausfliegt, um Nahrung und Nistplätze zu suchen. Die Sommergeneration ist meistens ab Juli unterwegs. Zu beobachten ist die nur zehn Millimeter große Ovale Kleesandbiene an einer Vielzahl von Kleearten, darunter Rot-Klee, Weiß-Klee, Echter Steinklee, Weißer Steinklee und der Gewöhnliche Hornklee. Darüber sammelt sie Pollen auch am Englischen Ginster, an Zaun-Wicke und diversen Korb- und Kreuzblütlern. Nektar wiederum sammelt sie an einer Vielzahl von Blütenpflanzen, die sie somit auch bestäubt.
Ovale Kleesandbiene: So erkennt man sie und kann sie schützen
Erkennen kann man die Weibchen der Ovalen Kleesandbiene an ihrer einzigartigen Hüftlocke und samtigen Vertiefungen neben ihren Augen. Die Männchen haben dagegen vergleichsweise riesige Mundwerkzeuge. Auch die Ovale Kleesandbiene gilt in Deutschland in fast in allen Bundesländern als „nicht gefährdet“. Nur in Thüringen wird sie als „stark gefährdet“ und in Sachsen als „gefährdet“ gelistet. Nach Angaben von Deutschland summt zeichnet sie sich unter anderem durch ihre außergewöhnlichen Anpassungsfähigkeiten aus.
Unterstützen und schützen kann man die Ovale Kleesandbiene und weitere Wildbienenarten am besten, indem man ihnen Nistmöglichkeiten anbietet. „Da viele Arten ihre Nester im Boden anlegen, ist es hilfreich, offene, unbewachsene und sandige Bodenstellen im Garten zu belassen. Diese sollten sonnig und trocken sein“, rät „Deutschland summt!“. Dabei sollte man sicherstellen, dass die Nistplätze vor direkten Störungen wie häufigem Gießen, Rasenmähen oder anderen Gartenarbeiten geschützt sind. Weitere Tipps gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Fakten zur Ovalen Kleesandbiene
„Deutschland summt!“ hat noch weitere Details zur Ovalen Kleesandbiene zusammengestellt:
- Name: Ovale Kleesandbiene (Andrena ovatula, KIRBY, 1802)
- Flugzeit: April-September
- Lebensraum: Trockenstandorte / Sand-, Kies- und Lehmgruben / Mager- und Fettwiesen / verlassene Weinberge / Ruderalstellen
- Nahrung: unspezialisiert, polylektisch
- Nistweise: nistet unterirdisch
- Kuckucksbienen: Rheinische Wespenbiene (Nomada rhenana, MORAWITZ, 1872)
- Gefährdung: weitverbreitet, häufig
- Besonderheiten: fliegt in zwei Generationen
jtw
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.