Sie ist zwei bis drei Zentimeter groß und ihre Flügel glänzen bläulich. Sie bevorzugt Streuobstwiesen, aber mittlerweile ist sie oft auch in Gärten zu sehen. Die Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024. Sie zählt zu den größten Wildbienen in Deutschland.
Die Verbreitung der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) zeigt deutlich den Klimawandel. War sie einst vor allem im wärmeren Südwesten Deutschlands zu beobachten, so kann man sie mittlerweile in ganz Deutschland finden. Dabei ist sie vor allem dort zu finden, wo sie ihre Nester in Hölzer bauen kann, die zwar tot, aber noch nicht morsch sind. Für die Nester bohrt das Weibchen Gänge ins Holz. Besonders auf Streuobstwiesen findet sie dafür passende Strukturen, doch auch in Gärten ist die Blauschwarze Holzbiene zu sehen.
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Blauschwarze Holzbiene: Holzabschnitte nicht sofort wegräumen
Und dabei fällt sie vor allem wegen ihrer Größe auf. Die Weibchen werden zwischen zwei bis drei Zentimeter groß und gehören damit zu den größten Wildbienen in Deutschland. Holzbienenarten sind hierzulande drei bekannt – neben der Blauschwarzen Holzbiene die deutlich kleinere und vor allem seltenere Kleine Holzbiene (X. iris) sowie die Südliche Holzbiene (X. valga), die der Blauschwarzen Holzbiene allerdings sehr ähnlich ist.
Um auf die Lebensweise der Holzbienen und die besonders auffällige Blauschwarze Holzbiene aufmerksam zu machen, hat das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ sie in diesem Jahr mit dem Titel gekürt. Zum Kuratorium gehören der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster, das Naturkundemuseum Stuttgart und der NABU Baden-Württemberg. Gemeinsam wollen sie nach eigenen Angaben die Menschen auch dazu ermuntern, in die Natur zu gehen und das Tier in seinem Lebensraum zu beobachten. So soll auch das Interesse geweckt werden, sich mit der Insektenwelt in der eigenen Umgebung zu beschäftigen und wie man sie schützen kann.
Blauschwarze Holzbiene: Sanfter Riese
Im Fall der Wildbiene des Jahres 2024 dient vor allem ein gutes Angebot an Alt- und Totholz als Hilfe. Das kann in Form von Holzabschnitten sein, die nicht sofort weggeräumt werden. Die Blauschwarze Holzbiene nutzt aber auch aufgeschichtetes Brennholz, um dort Nester hineinzubauen. Diese sollte man erkennen.
X. violacea legt ihre Nester ab Ende April an und schon etwa zwei Monate später schlüpft der Nachwuchs. Dabei beweist die Blauschwarze Holzbiene hierbei eine besondere Eigenschaft. Anders als die meisten anderen Solitärbienen bewacht sie ihre Nester und erlebt den Schlupf mit. Die neue Holzbienen-Generation überwintert dann später in Hohlräumen von Lehm- und Lößwänden oder in Spalten zwischen Mauersteinen und ähnlichen Substraten. Wer Nester der Blauschwarzen Holzbiene im eigenen Garten entdeckt, kann sich auf spannende Beobachtungen freuen. Die Wildbiene des Jahres 2024 gilt als harmlos, nicht aggressiv und wird auch „sanfter Riese“ genannt.
Weitere Infos zur Wildbiene des Jahres 2024 und auch zu ihren Vorgängern aus den vergangenen Jahren gibt es hier nachzulesen.>>>
jtw
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