Die EU-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, die Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat um weitere zehn Jahre zu verlängern. Nun sind die Mitgliedsstaaten an der Reihe.
Am 15. Dezember 2023 läuft die Zulassung von Glyphosat in der EU aus. Derzeit wird darüber diskutiert, ob der umstrittene Unkrautvernichter erlaubt bleiben soll. Die Zeichen deuten in Richtung Glyphosat-Verlängerung. Zwar gilt das Mittel als umweltschädlich, als Bedrohung für die Artenvielfalt und es steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Doch die bisherige Studienlage dazu genügt den EU-Behörden nicht aus, dies wissenschaftlich zu belegen.
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So wurde schon im Juli bekannt, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) keine Bedenken hinsichtlich einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat hat. Sie sieht einer Stellungnahme zufolge „keine kritischen Problembereiche“. Ähnliche urteilte zuvor auch schon die Europäische Chemikalienagentur (ECHA). Die EU-Kommission folgt dieser Einschätzung nun und empfiehlt die Glyphosat-Verlängerung um zehn Jahre mit bestimmten Auflagen. Zu den Auflagen gehören beispielsweise Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Glyphosat vom Wind bei der Anwendung auf andere Flächen weht.
Glyphosat-Verlängerung: In Deutschland gibt es eigentlich andere Pläne
Als nächstes sind nun die 27 EU-Mitgliedsstaaten an der Reihe. Ihnen wurde der Kommissionsvorschlag nun zur Abstimmung vorgelegt. Voraussichtlich bis Mitte Oktober werden Entscheidungen erwartet. Für eine Verlängerung muss eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 der 27 EU-Mitgliedern, die mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung vertreten müssen, zusammenkommen.
In Deutschland ist eigentlich ein Ausstieg aus der Glyphosat-Nutzung eingeplant. Ab 2024 soll das Unkrautvernichtungsmittel hierzulande nicht mehr zugelassen sein. Wie sicher das Nein zur Glyphosat-Verlängerung allerdings ist, ist derzeit unklar – ebenso wie Deutschland in Bezug auf den Vorschlag der EU-Kommission entscheidet.
jtw
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