Asiatische Hornisse in Hamburg 

18. September 2023

Sie ist wieder da – oder vielleicht war sie auch nie wirklich weg. Die asiatische Hornisse wurde wieder in Hamburg gesichtet. 

Im Hamburger Stadtteil Ottensen entdeckte ein Imker Anfang September mehrere Arbeiterinnen der asiatischen Hornisse Vespa velutina vor seinen Bienenstöcken. Mitte September ist es wieder geschehen. Diesmal wurde im Stadtteil Fuhlsbüttel ein Nest gefunden. Die Sichtungen liegen so weit auseinander, dass es sich wohl um mindestens zwei Nester in Hamburg handelt. Sie stellen die ersten neuen Entdeckungen seit November 2021 in der Hansestadt dar.

Das erste Hamburger Nest wurde vermutlich 2019 von einer eingeschleppten Hornissen-Königin gegründet und im darauffolgenden Jahr entdeckt. Der Fund stellte die nördlichste Ausbreitung dieser Art vor. Wie Vespa velutina dorthin gelangt war, ist bis heute nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass es sich um keine neue Einschleppung handelte. Genetische Studien zeigten, dass die Tiere aus der übrigen europäischen Population stammten.  

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Asiatische Hornissen im Hamburg: Suche mit Sendern

Die Stadt reagierte damals schnell. So wurden dort die ersten Telemetrierungen in Deutschland im Auftrag der Umweltbehörde durchgeführt, um Nester aufzuspüren. Bis Ende 2021 wurden insgesamt acht Nester entdeckt.

Im vergangenen Jahr gab es allerdings keine einzige Sichtung, trotz des Monitoring-Programms Ahlert. Es regte sich die Hoffnung, dass die Population wieder ausgerottet war. Doch der neue Fund lässt diese Hoffnung zerplatzen. „Es wird vermutet, dass 2022 zumindest ein Volk der asiatischen Hornisse in Hamburg nicht entdeckt wurde“, sagt Renate Pinzke, Sprecherin der Umweltbehörde. Die Telemetrie-Ausrüstung liegt weiterhin vor, sodass man sie nun erneut einsetzen kann, um Nester von Vespa velutina zu finden. 

Steigende Nesterzahlen von Vespa velutina 

In den übrigen betroffenen Bundesländern, also im Saarland, in Baden-Württemberg, Hessen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, steigt die Zahl der entdeckten Nester weiter an. In Baden-Württemberg gab es bis Anfang September 643 verifizierte Sichtungen, wobei es sich dabei sowohl um Nester als auch um Einzeltiere handelte. Der am stärksten betroffene Regierungsbezirk Karlsruhe zählte bereits 123 Nester.

Es ist stark davon auszugehen, dass die Zahlen bis Jahresende weiter nach oben gehen. „Wir haben dieses Jahr eine exponentielle Zunahme an Nachweisen und Nestern“, sagt Benjamin Waldmann vom baden-württembergischen Umweltministerium. „Und im Saarland ist die Situation auch verheerend. Das ist eigentlich komplett besiedelt.“  

spie

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