Die Saatgutmischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ hat sich in der Praxis bewährt. Eine Untersuchung zeigt, wie dieser Energiepflanzenanbau die Artenvielfalt stärkt. Eine Imkerin und eine Landwirtin haben das gemeinsam getestet. Zusätzliches Ergebnis des Projekts: ein regionaler Hanfmix-Honig.
Die Fakten, die der Deutsche Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V. (DBIB) präsentiert, sprechen für sich bzw. für die Artenvielfalt:
- 158 Wildbienenarten, davon 49 auf der Roten Liste, zwei in Bayern vom Aussterben bedroht, 388 Schmetterlingsarten davon 57 auf der Roten Liste wurden auf den Versuchsfeldern gezählt.
- Zahlreiche gefährdete Vogelarten wie Bekassine, Bluthänfling und Neuntöter suchen hier Schutz.
- Außerdem könne die Blühmischung mit dem Klimawandel umgehen, weil Pflanzen wie Dill, Muskatellersalbei, Amaranth und Eseldistel, der Wasserknappheit, dem Bodenverlust und einer CO2-Anreicherung entgegenwirken.
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Artenvielfalt profitiert Energiepflanzenmischung
Erreichen konnten diese Fortschritte Landwirte in der Region Rhön-Grabfeld in Bayern. Sie legten hier seit 2017 auf 130 Hektar nachhaltige Biogasfelder an. Genutzt haben sie dafür die bereits mit dem European Bee Award ausgezeichnete Saatgutmischung „Veitshöchheimer Hanfmix“ und sie konnten belegen, dass die mehrjährige Energiepflanzenmischung sowohl Biogas erzeugt als auch die Artenvielfalt fördert.
Die Samenmischung wurde von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim (LWG) entwickelt und der Anbau wissenschaftlich begleitet. Der Anbau erfolgte komplett ohne Pflanzenschutzmittel. Da Biomasse und Gasausbeute bei der Biogaserzeugung mit dem Hanfmix geringer ausfallen als beim Mais, bekamen die beteiligten Landwirte Fördergelder vom Land Bayern.
Regionaler Hanfmix-Honig soll Mehrwert der alternativen Biogaserzeugung zeigen
Zu den Landwirten gehört auch Margit Ziegler, die gemeinsam mit Imkerin Annette Seehaus-Arnold eine besondere Landwirt-Imker-Partnerschaft aufgebaut hat. Annette Seehaus-Arnold ist Präsidentin des DBIB und betreibt eine Imkerei im nordbayerischen Burglauer. Gemeinsam kamen beide auf die Idee, die Blühfelder auch zur Honigerzeugung zu nutzen.
Erstanden ist ein regionaler Hanfmix-Honig. „Wir wollten eine perfekte Kombination, die den Mehrwert dieser einzigartigen Blühmischung noch unterstreicht“, erklärt dazu Annette Seehaus-Arnold. Für ihre Zusammenarbeit hat die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Imkerin und die Landwirtin nun im Rahmen des Wettbewerbs „Landwirte.Imker.Miteinander“ ausgezeichnet.
jtw
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