Die Asiatische Hornisse breitet sich in Europa weiter aus. In einigen Regionen verursacht sie starke Schäden in der Imkerei. In Deutschland ist ihre Verbreitung noch begrenzt. Wo sie entdeckt wird, sollten Imkerinnen und Imker ihre Bienenstände beobachten.
In Frankreich, Belgien, Spanien, Portugal, England, den Niederlanden, in der Schweiz und auch in Deutschland hat man asiatische Hornissen (Vespa velutina) bereits entdeckt. Die Wissenschaft geht von einer steten, weiteren Verbreitung der hierzulande nicht heimischen Art aus. Seit 2014, seitdem die ersten Funde in Deutschland bekannt sind, befürchteten auch hiesige Imkerinnen und Imker, dass die asiatische Hornisse ihre Bienenvölker bedrohen wird. Sie fängt Bienen gezielt beim An- und Abflug am Bienenstock ab und nutzt sie als Nahrung.
Nester von Vespa velutina beseitigen lassen
Noch sind in Deutschland keine großen Schäden bekannt. So schreibt Bruno Binder-Köllhofer, Fachberater für Imkerei vom Landesverband Badischer Imker, im aktuellen Infobrief der Bieneninstitute: „Erfreulicherweise ist bisher die Ausbreitung bei uns noch eher verhalten.“ Doch er weist auch darauf hin, dass man seitens der Umweltverwaltung weiterhin bestrebt sei, diese eingeschleppte Art rechtzeitig zu finden und die Kolonien vor Bildung neuer Königinnen – etwa jetzt im September – zu beseitigen.
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Allerdings melden punktuell einige Imkereien im Südwesten Deutschlands Probleme mit der eingeschleppten Hornisse an ihren Bienenständen. Zudem scheint es, dass nicht überall die Behörden das Problem ernst nehmen. Allgemein gilt der 1. Oktober als Stichtag für die Entfernung der Nester, denn ab diesem Zeitpunkt verlassen Jungköniginnen vermehrt die Nester. Aber auch nach diesem Stichtag ist es durchaus noch sinnvoll, die Nester zu entfernen, um die Population von Vespa velutina – und damit den Druck auf Bienen und andere Insekten – möglichst gering zu halten.
Asiatische Hornisse der Naturschutzbehörde melden
Gemeldet wurde Vespa velutina bislang vor allem aus dem Raum Karlsruhe sowie aus Worms, Mannheim, Frankenthal, Heidelberg und weiteren Orten in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland. Hinzu kommen dieses Jahr bestätigte Meldungen aus Nordrhein-Westfalen. Dort wurde die Hornisse in Bielefeld und Duisburg gesichtet.
In den genannten Regionen sollten Imkerinnen und Imker gezielt beobachten, ob asiatische Hornissen an den Bienenstöcken auftauchen, rät Bruno Binder-Köllhofer. Wer etwas entdeckt, sollte sich an die Fachberatungen für Imkerei oder die örtlich zuständige Naturschutzbehörde wenden.
Wir gehen das Thema „Vespa velutina“ im dbj verstärkt an. Bereits in der Oktoberausgabe können Sie einen Bericht über die Situation von Vespa velutina im Westen Frankreichs lesen. Dort wurden dieses Jahr schon frühzeitig besonders viele Nester gemeldet. Offenbar hat das warme Wetter dazu geführt, dass sich die Hornissen-Population dort deutlich vergrößern konnte, und vermutlich fördert der Klimawandel die Ausbreitung von Vespa velutina auch in Deutschland.
jtw/spie
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