Wissenschaftler der Universität Stuttgart suchen Imker, die Honig- und Bienenproben für ein Forschungsprojekt zur Verfügung stellen. Dabei geht es um Honigverfälschungen. Als Dankeschön gibt es eine kostenlose Honiganalytik.
Honigverfälschungen werden meist bei Kontrollen von Importhonig entdeckt. Sie aufzuspüren, ist aber nicht einfach. So beschäftigt die Suche nach neuen Methoden, um die Honigverfälschungen aufzudecken auch die Wissenschaft. Jens Brockmeyer, Lebensmittelchemiker des Institutes für Biochemie der Universität Stuttgart, ist mit seinem Team dabei, ein neues Projekt zu starten. Dabei stehen allerdings nicht die Verfälschungen an sich im Fokus, sondern der Nachweis der Authentizität von Honig. Konkretes Ziel ist die Identifikation von bestimmten Peptiden in verschiedenen Honigsorten, Bienen-Rassen, Pollen und Sirupen, anhand derer man die Authentizität des Honigs ableiten kann. Peptide sind charakteristische Verbindungen verschiedener Aminosäuren.
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Honigverfälschungen aufspüren über die Analyse von authentischem Honig
„Dazu schauen wir uns das Proteom sowohl in den Speicheldrüsen der Bienen als auch im Honig an und versuchen, Marker-Peptide zu identifizieren, die wir später auch in der Routineanalytik analysieren können. Sie sollen Aussagen über die Authentizität einer Honigprobe ermöglichen, z.B. über die Konzentration der Peptid-Marker, die durch Zugabe von Sirup beeinflusst werden würde“, erklärt dazu der Forscher Arne Dübecke, der an dem Projekt zu Honigverfälschungen beteiligt ist. Das Proteom ist die Gesamtheit aller Proteine in einem Lebewesen oder einem Gewebe.
Damit das Projekt allerdings starten kann, brauchen die Wissenschaftler Imker, die ihnen reifen und unreifen Honig, Pollen und auch Bienen zur Verfügung stellen. Dabei geht es nur um rund 200 Gramm Honig, eine kleine Menge Pollen und ca. 100 tiefgefrorene Bienen pro Teilnehmer. Als Dankeschön erhalten die ersten 100 Imkerinnen und Imker, die sich anmelden, eine kostenlose Pollenanalyse des Honigs und eine kostenfreies NMR Honey-ProfilingTM vom durchführenden Labor QSI in Bremen. Die zweite genannte Analyse bewertet, ob der Honig Fremdzucker enthält. Noch sind die „100“ nicht erreicht und so sagt Arne Dübecke, dass sich gerne noch Hobby- und Erwerbsimker zum Projekt „Honigverfälschungen“ melden dürfen. Das geht am besten per E-Mail an arne.duebecke@tentamus.com.
Honiguntersuchung für teilnehmende Imker
Der Wissenschaftler erklärt den Ablauf der Teilnahme: „Jeder teilnehmende Imker muss sich bei uns zunächst mit Adressdaten melden. Wir verschicken dann ein Probenahmepäckchen, das die notwendigen Gefäße und Infos enthält.“ Er ergänzt jedoch, dass die kostenfreie Analytik einmal je Standort angeboten wird. Werden Honig und Bienen versendet, sollten idealerweise alles aus demselben Volk stammen.
Infos zu den Aktivitäten der AG Brockmeyer gibt es auch hier.>>>
jtw
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