Noch ist die Aschgraue Sandbiene hierzulande verbreitet. Doch Gülle, Pestizide, Straßen- und Siedlungserweiterungen sind zunehmend eine Bedrohung. Was jeder für die Aschgraue Sandbiene – die Wildbiene des Monats Mai 2022 – tun kann, erfahren Sie hier.
Die Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria) braucht offene und sandige Böden. Hier lebt sie und baut ihre Nester in Form von rund 20 cm tiefen Gängen in den Sandboden. Findet sie diese offenen Stellen, nistet sie auch in Gärten, Parkanlagen und in lichten Wäldern. Ansonsten sind Sand- und Kiesgruben oder auf trockenen Fettwiesen ihr Lebensraum. Sie nistet aber auch gern in sonniger Lage an schütter bewachsenen Hängen, Felskuppen und Uferböschungen. Findet sie all diese Lebensräume nicht, hat es auch die Aschgraue Sandbiene immer schwerer.
So kann jeder Wildbienen unterstützen
Jetzt das Bienen-Journal lesen
Noch ist die Wildbiene des Monats Mai 2022 in jedem Bundesland anzutreffen. Sie gilt nach Angaben der Initiative „Deutschland summt!“ als ungefährdet, sie ist also in ihrem Bestand nicht bedroht. „Deutschland summt!“ bzw. die dahinterstehende Stiftung Mensch & Umwelt wählt jeden Monat eine besondere Wildbiene aus und stellt sie vor. Für den Mai 2022 ist es die Aschgraue Sandbiene. Wie für viele andere Wildbienen gibt es mittlerweile aber auch für die Aschgraue Sandbiene einige Herausforderungen, die künftig eben doch dazu führen könnten, dass Bedrohungen wachsen: mehr Gülle und Pestizide auf Äckern und Wiesen sowie Straßen- und Siedlungserweiterungen. „Unsere Kulturlandschaften verarmen und erschweren die Futter- und Nistplatzsuche“, teilt „Deutschland summt!“ dazu mit.
So ist es auch umso wichtiger, dass die Initiative Aufklärung bietet zu dem, was jeder einzelne tun kann, um die Wildbienen zu unterstützen. So brauchen die Aschgrauen Sandbienen und ihre verwandten Bienenarten vor allem Rohboden, der möglichst ungestört bleibt. Die Initiative gibt alös Tipp: „Suchen Sie in Ihrem Garten ein sonniges Plätzchen. Stechen Sie mit dem Spaten eine kleine Bruchkante in den Boden. In diesen Rohboden bauen die Sandbienen ihre Niströhren.“. Außerdem hilft spätes Mähen und ein Mähen von Wiesen in Streifen, denn die Bienen lieben den Pollen des Löwenzahns, der Gänseblümchen, Margeriten, Habichts- und Fingerkräuter. Weitere Tipps gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.
Die Aschgraue Sandbiene liebt den Löwenzahn
Wählerisch ist die Aschgraue Sandbiene übrigens nicht bei ihrer Nahrung. Sie sucht bis zu sieben Pflanzenfamilien auf. Und da sie vor allem ab Mitte April bis Ende Mai zu beobachten ist, liebt sie vor allem den Pollen des Löwenzahns sehr. Im April und Mai steht der Löwenzahn meist in voller Blüte. Wer dann eine Aschgraue Sandbiene beobachten möchte, erkennt diese – wie der Name schon sagt – an der grauen Farbe bzw. den grauen Härchen, die ihren Körper bedecken. Sie fällt nach Angaben von „Deutschland summt!“ deutlich mit ihren grauen „Bärten“ und den langen weißen Haaren an Körper und Beinen auf. Auch ist die schwarze Querbinde über der Brust auffällig.
Weitere Infos zur Aschgrauen Sandbiene hat „Deutschland summt!“ in folgender Tabelle zusammengestellt:
Name | Aschgraue Sandbiene oder Grauschwarze Düstersandbiene (Andrena cineraria, LINNAEUS 1758); Lat. cinis = Asche |
Flugzeiten | Ende März bis Anfang Juni (eine Generation) |
Nahrung und Lebensraum | anspruchslos, besucht bis zu sieben Pflanzenfamilien; Sand- und Kiesgruben, trockene Fettwiesen, lichte Wälder |
Nistweise | nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen unterschiedlicher Bodenarten |
Parasiten | Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana, KIRBY 1802), Feld-Wespenbiene (Nomada goodeniana, KIRBY 1802) |
Gefährdung | gilt in Deutschland als nicht gefährdet; weitverbreitet, dabei aber nicht häufig |
Besonderheiten | nistet in Kolonien, teilweise mit mehreren Hundert Nestern; Verwechslungsgefahr mit der Großen Weiden-Sandbiene (Andrena vaga, PANZER, 1799) |
jtw
jtw
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.