Begattungskästchen
Begattungskästchen sind kleine Bienenbeuten, in welchen ein kleines Volk mit etwa 1000 Arbeiterinnen und einer jungen und noch nicht begatteten Königin angesiedelt wird. Diese werden in Belegstellen aufgebaut und dienen der Vermehrung und daher auch der Königinnenzucht. In unmittelbarer Umgebung werden mehrere „Vatervölker“ mit Drohnen der gewünschten Honigbienen-Unterart angesiedelt. So können während den wenigen Wochen, in denen die Hochzeitsflüge stattfinden, die Begattung der Königin mit einer bestimmten Unterart effektiv bewerkstelligt werden. Während dem Begattungsflug wird die Königin von bis zu 15 Drohnen begattet.
Aufbau und Kosten
Da das kleine Volk und die Königin nur wenige Wochen im Begattungskästchen verbringen werden, ist es ziemlich klein und besteht aus etwa drei Rähmchen für den Wabenbau. Zudem hat es einen Futtertrog mit Futterteig. Auf flüssige Zufütterung sollte verzichtet werden, da dies eher Räuber anzieht.
Diese kleine Bienenbeute ist so angelegt, dass die Tiere nach etwa 3-4 Wochen in eine normale Beute umgesiedelt werden können. Dort fährt die Bienenkönigin mit der Eiablage fort oder beginnt damit. Wen man noch kleine Aussetzzargen anbaut, kann man die Bienen etwa 1-2 Wochen länger im Begattungskästchen lassen.
Durch ihre kleine Größe und die einfache Bauweise liegen die Kosten niedrig, zwischen 10 und 20 Euro.
Befüllen und Aufstellen
Um möglichst viele junge Arbeiterinnen in einem Begattungskästchen zu haben, ist es am besten, die Arbeiterinnen aus dem Honigraum zu entnehmen. Wenn möglich, kann man Arbeiterinnen vom verschiedenen Völkern nehmen. So nimmt der neu angelegte Schwarm die Königin am schnellsten an. Wenn alle Arbeiterinnen im Kästchen sind, kann man die Königin durch das Flugloch hineinlaufen lassen. Für einige wenige Tage danach – etwa 2-4 Tage, sollte das Flugloch verschlossen bleiben. Dadurch beginnen die Bienen sofort mit dem Wabenbau. Dies sollte nach etwa 3 Tagen kontrolliert werden. Sind die Arbeiterinnen zu alt und haben nicht mit dem Bau begonnen, sollte man das Kästchen gegebenenfalls nochmals neu befüllen.
Das Kästchen wird dann zur Belegstelle gebracht und dort auf einer Höhe von etwa einem Meter aufgestellt. Somit kann es bei Regen nicht beschädigt werden. Da das Flugloch nur klein ist, ist das Kästchen nicht so stark belüftet und überhitzt etwas schneller. Deswegen sollte man auch eine Lage ohne direkte Mittagssonne achten.
Je nach Wetter kann man nach 2-3 Wochen kontrollieren, ob eine Begattung der Königin stattgefunden hat. Findet man bereits verdeckelte Brut, kann man ganz sicher davon ausgehen, dass die Königin ausreichend begattet wurde, um weiter in einer größeren Beute Eier zu legen.