Bienenkorb
Bienenkörbe wurden lange Zeit, insbesondere in Norddeutschland, als Behausung für Bienen verwendet. Sie bestanden zunächst aus Rutengeflecht und später aus Stroh. Weitere Bezeichnungen für den Bienenkorb sind auch Strohstülper oder Strohkorb. Bis weit in das zwanzigste Jahrhundert waren sie in der Lüneburger Heide weit vertreten. Aktuell sind sie kaum noch im Einsatz, da die Betriebsweise der Korbimkerei sehr zeitaufwendig ist.
Aufbau des Bienenkorbs
Der klassische Bienenkorb – bekannt auch als Lüneburger Stülper – besteht nur aus einem geflochtenem Raum, der oben abgerundet ist. Er besitzt keinen Boden. Das Flugloch befindet sich bei diesen historisch jüngeren Bienenkörben weit oben, weil die Bienen den Honig fluglochfern einlagern. Dadurch ist der Honig in den unteren Waben zu finden. Aufgrund des fehlenden Bodens kann der Imker diesen leicht von unten entfernen, indem er den Stülper auf die Seite legt. Im Herbst schlägt der Imker die Bienen von den Waben und erntet den Honig. Aus der Bienenmasse bildet er neue Völker und wintert sie ein.
Die Bienen erhalten in der Korbimkerei höchstens kurze Wachsstreifen in den Stülper. Ansonsten bauen sie die Waben im Naturbau. Um die Stabilität zu verbessern, stecken einige Imker Holzstifte, sogenannte Speile, waagrecht durch den Korb. Die Bienen bauen die Waben daran fest.
Verwendung in der Heideimkerei
Die Heideimkerei ist eine Form der Schwarmimkerei. Die Völker können sich dabei im Frühling rasant entwickeln und stark vergrößern. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes und des angezüchteten starken Schwarmtriebs kam es zu einer Vielzahl an Bienenschwärmen. Heideimker verbrachten viel Zeit bei ihren Bienen. Durch eine intensive Beobachtung des Flugloches konnten sie den sich ankündigenden Schwarmabgang erkennen. Mithilfe eines Schwarmfangbeutels fingen sie die Schwärme ein und gaben sie am Abend in neue Bienenkörbe. Dadurch erhöhte sich die Anzahl an Bienenvölker im Laufe des Frühlings enorm. Erst die Heidetracht sollte den wertvollen Honig liefern, weil die vorherigen Trachten in Bienenmasse umgesetzt werden sollten.
Zur Honigernte schlug der Heideimker die Bienen von den Waben. Die Honigwaben schnitt er aus den Körben und presste sie aus. Auch der Verkauf als Waben- oder Scheibenhonig war und ist bei den verbleibenden Korbimker noch üblich.