Berufsimker Dirk Triphahn aus Mecklenburg-Vorpommern wurden etwa 50 Bienenvölker gestohlen. Um an mögliche Hinweise zu gelangen, wurde der Fall vielfach im Netz geteilt. Hier der aktuelle Stand.
„Ab ca. dem 22.03.21 wurden vom eingezäunten Gelände in 18311 Borg, An den Tannen, ca. 50 Bienenvölker gestohlen.“ – Diese Nachricht machte in den letzten zwei Tagen bei Facebook unter Imkerinnen und Imkern die Runde. Wir erhielten am Mittwoch, 24. März, eine E-Mail über den Verlust der Völker und wurden gebeten, das Anliegen öffentlich zu machen. Daraufhin haben wir den Hilferuf bei Facebook hochgeladen. Mittlerweile wurde der Beitrag über 250-mal geteilt.
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Betroffener ist der Berufsimker Dirk Triphahn aus Klockenhagen (Mecklenburg-Vorpommern), den wir heute am Freitagmorgen telefonisch erreichen konnten. Die gute Nachricht zuerst: Die Beuten konnten aufgespürt werden. Die schlechte: Der mutmaßliche Dieb gibt die Bienenvölker nach aktuellem Stand nicht raus.
Bienenvölker gestohlen und gefunden – aber keine Aussicht auf Rückkehr
„Ich habe gestern Mittag telefonisch mit ihm gesprochen. Da hatten wir uns darauf verständigt, dass ich die Bienenvölker zurückbekomme“, erklärt Triphahn am Telefon. Abends kam dann die Wendung: „Er meinte, er hätte die Völker rechtmäßig erworben und sie gehörten ihm.“
Mittlerweile laufen die polizeilichen Ermittlungen; der dringende Tatverdacht steht. Dirk Triphahn war den polizeilichen Ermittlungen bereits zuvorgekommen: Laut Stefanie Peter, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Stralsund, war ein Zeugenaufruf seitens der Polizei geplant, doch das habe sich gestern im Laufe des Tages erledigt. Triphahn kam dem Dieb selbst auf die Spur.
Zeuge erwischte Dieb beim Aufladen der Völker
Der Berufsimker bekam den entscheidenden Hinweis von einem ihm bekannten Imker. Dieser erwischte Dieb und Helfer beim Aufladen der Völker, sprach sie an und betonte, dass dies ja wohl Dirk Triphahns Völker seien. Der Dieb entgegnete daraufhin, dass alles mit Triphahn abgemacht sei.
Der Imker kannte den Dieb nicht; konnte sich aber später noch an das Aussehen des Diebes-Fahrzeugs erinnern. Er brachte die Information zu Triphahn, der daraufhin in sämtliche Richtungen telefonierte und letztendlich Erfolg hatte.
Triphahn ist empört über die Naivität des Diebes: „Wie kann man als erwachsener Mensch in einer Selbstverständlichkeit Bienenvölker einfach so mitnehmen, die geordnet aufgestellt stehen und nicht mal zwei Jahre alt sind? Wie kann man dann noch sagen, man hätte die rechtmäßig erworben?“.
Die etwa 50 Bienenvölker, die der Dieb und ein Helfer in drei Fuhren abgeholt hatten, werden hoffentlich bald zum rechtmäßigen Besitzer zurückgeführt. Am Ende wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, was aus dem Ermittlungsverfahren wird.
Der geschädigte Berufsimker plant, seine Beuten künftig mit GPS-Sendern auszustatten, damit solche Tat nicht noch einmal geschehen kann.
[Titelbild: Zwei der gestohlenen Völker. Auffällig ist die bunte Bemalung. Foto: Berufsimkerei Triphahn]
arn
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