Gehen Sie beim Einkaufen auch immer mal schauen, was im Honigregal angeboten wird? Dort finden sich manchmal auch Sirup, vegane Ersatzprodukte oder auch Honige, deren Angaben zunächst verwirren.
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Au, das tut im Herzen weh! Da stehen in einem Berliner Rewe-Supermarkt gleich neben dem Honig mehrere Flaschen Reissirup. Allergenfrei, vegan und bio-zertifiziert. Schön golden sieht er aus. Wie Honig halt. Zu allem Überfluss sieht die Quetschflasche in ihrer Form auch noch der „Flotte-Biene-Packung“ daneben ein wenig ähnlich. Nun ja, da sind entsprechende Kommentare wohl schon programmiert.
Sirup für Honigverfälschungen
Natürlich ist das alles erlaubt, und Reissirup mag auch ein tolles Produkt sein. Nur ist bestimmter Reissirup zurzeit so etwas wie die Wunderwaffe der Honigfälscher, wie man in einem ausführlichen Beitrag über Honigverfälschungen in der Februarausgabe des dbj nachlesen kann. Wenn man den Sirup dann neben dem Honig im Supermarkt sieht, schmerzt das einfach.
Okay, es ist vielleicht nicht ganz so schlimm wie der „Honig“ samt Wabe mit Futtersirup, der vom Discounter Hofer in Österreich angeboten wurde (wir berichteten hier daüber). Angesichts der Probleme, die mit Sirup verfälschter Honig auf dem Weltmarkt anrichtet, darf man aber schon fragen, warum das Produkt nicht zwischen Maissirup, Ahornsirup und Agavendicksaft beim Zucker zu finden ist.
Veganer Honigersatz
Immerhin spart sich die Firma irgendwelche Angaben auf dem Produkt, um es als „veganen Honigersatz“ anzupreisen. Solche Angaben sind recht fragwürdig, da entsprechende Produkte abgesehen von Farbe, Konsistenz und gegebenenfalls Süße keine weitere Verbindung zu Honig haben. Im Grunde gehören sie eher zur Marmelade, aber durch die angedeutete Verbindung zum Honig sollen die Produkte womöglich auch vom positiven Image des Honigs profitieren.
Herkunftsangabe: Wo kommt der Honig her?
Da die Herkunftsdeklaration von Honigmischungen bei uns auch immer wieder Thema ist, haben wir zudem von einer Leserin aus Süddeutschland das Foto eines Honigs aus einem Supermarkt erhalten. Die Angaben auf dem Glas hatten bei der Kundin zu einiger Verwirrung über die Herkunft des Honigs geführt.
Was würden Sie glauben, woher ein Zitronenblütenhonig kommt, auf dessen Banderole die französische Fahne sowie die Aufschrift „Nr. 1 in Frankreich“ prangt? Zumindest Honigkenner werden bei Zitronenblütenhonig aus Frankreich jedoch stutzig. Den kann man dort nämlich gar nicht ernten. Der Honig im Glas stammt in diesem Fall aus Spanien. Er wurde allerdings vom französischen Abfüller „Lune de miel“ abgefüllt, und der ist der größte Abfüller im Lande, also die „Nr. 1 in Frankreich“. Die Angaben sind also durchaus korrekt, können allerdings die Kundinnen und Kunden dennoch auf die falsche Fährte locken.
spie
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