Der Konzern Bayer hat nach einem jahrelangen Rechtsstreit um Glyphosat nun einem Vergleich zugestimmt. Die Firma zahlt rund 40 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 35 Millionen Euro.
Glyphosat: Hersteller muss auf mögliche Gesundheitsgefahren hinweisen
Bayer war vorgeworfen worden, dass die Etiketten der umstrittenen Produkte irreführende Werbung enthalten hätten. Glyphosat ist in Unkrautvernichtern enthalten, die häufig auch in Gärten eingesetzt werden – meist als Mittel mit dem Namen „Roundup“. Bereits auf dem Etikett der Verpackungen von derartigen Mitteln muss der Hersteller vor möglichen Gesundheitsgefahren hinweisen. Doch das hatte Bayer angeblich versäumt. Die Einigung umfasst Medienberichten zufolge nun auch Änderungen bei der Beschriftung des Produkts.
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Auf die übrigen Klagen, die in den USA dem Konzern noch anhängen – inzwischen sollen es über 48.000 sein – hat die aktuelle Einigung allerdings keinen Einfluss. Ob und wie stark krebserregend der Wirkstoff Glyphosat für den Menschen wirklich ist, darüber streiten Wissenschaftler und der Hersteller noch immer. Den Vorwurf, dass der Wirkstoff eine schwerwiegende Gefahr für die Gesundheit darstellt, streitet der Konzern ab. Die ersten Gerichtsverfahren, in denen Kläger ihre Erkrankungen auf Glyphosat zurückführten und deshalb Schadenersatz verlangten, hatte Bayer in den ersten Instanzen verloren. Abschließende Urteile stehen noch aus. Hier könnte eine Einigung den Konzern noch Milliarden kosten.
Rechtsstreit um Glyphosat: Herbizid schwächt Immunsystem der Honigbiene
Verschiedene Studien weisen zudem in die Richtung, dass das Herbizid – eingesetzt auf Äckern und in Gärten – die Artenvielfalt bedroht. Zudem kann Glyphosat auch in derart hohen Mengen in den Honig gelangen, dass dieser nicht mehr verkehrsfähig ist. In den letzten Jahren wurden mehrere solcher Fälle publik. Erst kürzlich führten hohe Glyphosat-Rückstände im Honig dazu, dass die Imkerei Seusing ihren Betrieb aufgab.>>>
Darüber hinaus wird über die Auswirkung des Wirkstoffs auf die Gesundheit von Wild- und Honigbienen gestritten. So zeigte beispielsweise eine Untersuchung der Universität von Texas in Austin, dass Glyphosat das Immunsystem von Honigbienen zumindest unter Laborbedingungen stört. Die Bienen könnten dadurch leichter Krankheiten zum Opfer fallen.
jtw/spie
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