Zweiter Tag der Nepalreise: Wir sind in Kahtmandu angekommen. Nachdem wir uns bei einem Frühstück im Hotel von den Flugstrapazen erholt haben, erkunden wir die Hauptstadt Nepals zu Fuß.
„Bleiben Sie bitte als Gruppe zusammen“, weist uns Reiseleiter Binaya Neupane an. Das ist leichter gesagt als getan. Die Straßen im Zentrum Kahtmandus sind Fußgängerzone, Fahrradweg, Verkaufsfläche und Fahrbahn zugleich. Dazwischen bahnen sich unzählige von Mofas den Weg durch das Getümmel, die sich laut hupend in jede freie Lücke schieben.
So müssen wir uns zwischendurch immer wieder sammeln und werden in kurzer Zeit von Verkäufern umringt. „Ignorieren Sie sie“, empfiehlt Neupane. „Sonst folgen sie Ihnen den gesamten Weg, bis Sie etwas kaufen.“ Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Händerinnen und Händler sind auf ihre Weise oft sehr charmant, wenn Sie versuchen, bunte Armbänder, Ketten oder selbstgebaute Musikinstrumente zu verkaufen. Viele sprechen ein paar Worte Englisch oder Deutsch und so kommt man schnell ins Gespräch – auch wenn man nichts kauft.
Auf dem Königsplatz in Kathmandu
Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Durbar Square, Kathmandus Königsplatz, mit seinen vielen Palästen und Tempelbauten. Hier erfahren wir, wie der Gott Shiva die Dämonen getötet hat und bewundern die detailreichen Holzschnitzereien. Der Höhepunkt ist das Haus der Kumari – der lebenden Göttin. Sie erscheint auf der Welt in der Gestalt einer Jungfrau.
Die Priester erkennen sie an bestimmten Körpermerkmalen (ihre Augen sollen wie Mandeln, ihre Zähne wie Granatäpfel sein) aber vor allem an Sternenkonstellationen und verehren sie solange, bis sie ihre erste Monatsblutung bekommt. Dann verliert sie den Götterstatus und es erscheint eine neue Kumari. Die Priester machen sich auf die Suche und bringen sie in den Tempel.
Besuch in einer landestypischen Imkerei
Die Jetzige Kumari ist gerade mal drei Jahre alt und wie jedes Mädchen in ihrem Alter macht sie gerade Mittagsschlaf als wir den Tempel betreten. Aber wie jedes dreijährige Kind, findet sie es viel spannender, in der Mittagszeit die Welt zu erkunden und so bekommen wir sie doch noch zu Gesicht, als sie munter durch die oberen Stockwerke des Tempels tappst.
Am nächsten Tag besuchen wir die ersten Bienenprojekte und lernen etwas über die Landestypische Imkerei …
Saskia Schneider
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