Die Linde sorgt vor allem in Städten für ein langes Trachtband. Über den Sommer hinweg blühen nacheinander verschiedene Arten. Doch wann blüht welche bei uns typische Lindenart und wie unterscheiden sie sich?
Im Juni und Juli steht die Linde in voller Blüte. Erst die Sommerlinde, dann die Winterlinde gefolgt von Krimlinde und Silberlinde. Die Linde gilt – zumindest in Norddeutschland – nach dem Raps als zweitwichtigste Bienentracht. In den Städten mit ganzen Straßenzügen voller Linden, stellen sie nahezu die einzige Möglichkeit dar, Sortenhonig zu ernten. Nicht selten wandern Imker dafür vom Land in die Stadt.
Trachtband Lindenblüte: Diese Arten gibt es
Die gesamte Trachtzeit der Linde teilt sich in die verschiedenen Blühphasen der einzelnen Lindenarten auf:
- Sie beginnt mit der Sommerlinde (Tilia platyphyllos), die meist im Juni blüht.
- Ihr folgt die Blüte der Winterlinde (Tilia cordata). Sie blüht etwa bis Mitte Juli.
- Die Holländischen Linde (Tilia x europaea bzw. vulgaris) begleitet die Winterlinde. Sie ist eine Kreuzung zwischen Sommer- und Winterlinde.
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Doch auch dann ist die Lindenblüte noch nicht vorbei. Einige der Bäume der Gattung Tilia blühen noch bis Ende Juli und manchmal sogar bis Anfang August: Es sind die Arten der in manchen Städten eingebürgerten Krimlinde (Tilia x euchlora) und der Silberlinde (Tilia tomentosa).
So unterscheidet man den Lindenbaum
Zu unterscheiden sind die Lindenarten – neben dem Zeitpunkt der Blüte – an den herzförmigen Blättern. Während die Blätter der Sommerlinde an den Aderachseln der Unterseite weiß behaart sind, haben die der Winterlinde dort rote Härchen. Außerdem sind die Blätter der Sommerlinde größer als die der Winterlinde. Die Holländische Linde stellt rein optisch eine Mischung aus beiden dar. Sie ist an den Unterseiten der Blätter gelblich.
Die Krimlinde ist dagegen auf der Blattunterseite hellgrün und sie hat auffällige braune Achselbärte. Die Silberlinde ist – wie der Name schon sagt – gekennzeichnet durch ihre silbrig wirkenden Blätter. Wie die Sommerlinde hat sie eine dichte weiß-filzige Behaarung an der Blattunterseite.
Damit die Linden viel Nektar erzeugen, ist ein schwül-feuchtes Wetter mit wenig Wind ideal. Linden mögen es warm, aber nicht zu trocken und so stehen sie gerne nahe von Gewässern oder dort, wo der Grundwasserspiegel hoch ist. Letzteres ist der Grund, warum Berlin eine reiche und zuverlässige Lindentracht hat. Die Stadt ist auf sumpfigem Boden gebaut.
Linde bietet den Bienen Nektar und Honigtau
Typisch für den Lindenbaum ist auch ihr Besatz mit Honigtau erzeugenden Läusen. Das ist der Grund, warum es unter den Bäumen oft klebrig ist. Autofahrer parken deshalb zu bestimmten Zeiten ungern unter Linden. Imker freuen sich dennoch, denn die Läuse sorgen für eine zusätzliche Tracht.
Da sich der Anteil des Honigtaus im Lindenhonig von Jahr zu Jahr unterscheidet, unterscheidet sich auch der Geschmack und die Konsistenz. Grundsätzlich gilt: Die spät blühenden Lindenarten geben weniger Nektar ab als die frühen. Sie tragen weniger Blüten, außerdem haben Krim- und Silberlinde meist auch einen geringeren Besatz mit Läusen.
Grundsätzlich gelten Linden als hervorragende Trachtpflanzen. Die Holländische Linde und die Sommerlinde haben einen Nektarwert von 4 und die Silber-Linde 3.
angegeben. Bis zu 60.000 Blüten kann ein einzelner Baum tragen und damit viel Nektar produzieren. Dieser hat bei der Linde einen hohen Zuckergehalt mit bis zu 40 Prozent. Hochrechnungen aus der Schweiz haben nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) einen Honigwert pro Jahr und Baum von rund 30 kg ergeben. Die Menge an Nektar hängt dabei stark vom Standort der Bäume und deren Wasserversorgung ab. Die LWG hat ein ausführliches Merkkblatt zur „Linde als Bienenweide“ verfasst, das hier zu finden ist.
Bekannt sind Linden und ihr Nektarangebot auch in einem eher traurigen Zusammenhang: Immer wieder findet man im Spätsommer unter Lindenbäumen tote Hummeln. Was hinter diesem Phänomen steckt, erklärt das Deutsche Bienen-Journal in folgendem Beitrag.>>>
jtw
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