Damit Hecken im Garten zur Bienenweide werden, gelten einige ähnliche Grundregeln wie für andere Pflanzformen auch – aber eben noch ein bisschen mehr. Tipps für Hecken als Bienenweide im Überblick.
Wild- und Honigbienen und auch die meisten andere Insekten fühlen sich dort wohl, wo geeignete Nahrung zu finden ist und möglichst ungestörte Nistplätze vorhanden sind. Nahrung bieten Pollen und Nektar spendende Pflanzen mit Blüten, die für Insekten gut zugänglich sind. Gemeint sind ungefüllte Blüten der wilden heimischen Gewächse, die angepasst an das Klima und ihre natürliche Umgebung wachsen. Dabei gilt grundsätzlich, dass ein Artenreichtum bei den Pflanzen auch eine Vielfalt an Insekten unterstützt bzw. ihnen Lebensraum bietet.
Ist eine Pflanze auf die Bestäubung durch Insekten – und nicht etwa durch den Wind – angewiesen, hat die Natur es so eingerichtet, dass sie den Insekten für die Bestäubungsleistung auch etwas bietet: Nahrung. Spricht man von der Nahrung für Bienen, nennt man die Pflanzen Bienenweide. Dabei sind sowohl Wild- als auch Honigbienen eingeschlossen.
Hecken als Bienenweide möglichst breit und bunt anlegen
Die Grundregeln für die Pflanzung von Bienenweide gelten dabei auch für Gehölze, aus denen eine Hecke entstehen soll. Hecken dienen meist als Begrenzungen – manches Mal frei und breit wachsend wie zwischen Äckern und Wiesen, aber oftmals auch sehr begrenzt, wenn sie Gärten und Grundstücke in Wohngebieten voreinander trennen. Beachtet man dabei mehr als nur die genannten Grundsätze, kann man auch Hecken gezielt als Bienenweide anlegen.
Zwar gilt, dass eine Hecke umso mehr Insekten und auch anderen Tieren wie Vögeln oder kleinen Säugern wie Igeln Lebensraum und Nahrung bietet, desto freier und breiter sie wachsen kann. „Aber natürlich muss man hier Kompromisse finden“, sagt Katharina Schmidt vom Naturschutzbund (NABU) aus Hamburg. Die Expertin für Stadtnatur gibt als Tipp, dass man im Garten so viel Platz wie möglich für eine naturnahe Hecke einplanen sollte. Außerdem ist es aus ihrer Sicht wichtig, dass man Hecken in Gärten blühen lässt und sie nicht zu oft schneidet.
Hecken als Bienenweide: Vielfalt ist wichtig
Wählt man hier die richtigen Pflanzen aus, kann man mit der Hecke im Garten ein richtiges Trachtband für Insekten schaffen. Dabei ist es ratsam, sowohl früh als auch spät blühende Gewächse anzulegen. Sehr früh im Jahr blüht zum Beispiel die Kornelkirsche (Cornus mas), bis in den Oktober hinein dann die Zwergmispel (Cotoneaster). „Man sollte reichlich Abwechselung und eine Vielfalt an Nahrung zur Verfügung stellen“, sagt Katharina Schmidt.
Auf die Frage nach typischen Fehlentscheidungen, die Gartenbesitzer immer wieder treffen, wenn es um Hecken als Bienenweide geht, nennt die Expertin – neben dem zu frühen Heckenschnitt, der den Blüten keine Chance lässt – den Kirschlorbeer, der zwar sehr beliebt ist, weil er sehr dicht ist und immergrün. „Aber er breitet sich sehr stark aus“, erklärt die NABU-Mitarbeiterin. Zu nennen ist außerdem die Forsythie, die ökologisch keinerlei Funktion hat. Viel besser sind Weißdorn (Crataegus), Zierquitte (Chaenomelis), Mahonie (Mahonia aquifolium) oder Kirschpflaume (Prunus cerasifera), die alle ebenfalls als Hecken wachsen und eine gute Bienenweide darstellen.
Pflanztipps: Beim Pflanzen von Hecken, kommt es vor allem darauf an, in welcher Form man die einzelnen Sträucher zur Verfügung hat. Pflanzen im Topf, sogenannte Container-Pflanzen, können prinzipiell das ganze Jahr über gepflanzt werden. Bei großer Hitze müssen sie aber mehr gegossen werden. Wurzelnackte Pflanzen oder Ballenware aus der Baumschule ist etwas empfindlicher. Sie pflanzt man am besten im Frühjahr, so dass sie genug Zeit haben, die Wurzeln auszubilden, bis es heiß ist. Alternativ kann man sie auch im frühen Herbst pflanzen – jedoch brauchen sie noch einige Wochen ohne Frost, damit sie gut anwachsen können.
Eine Hilfe bieten den jungen Sträuchern dabei Stecken, an denen man sie festbinden und ihre Wuchsrichtung führen kann. Im ersten Jahr sollte man einen Startdünger in Form von organischem Dünger, Kompost Dauerdünger o. ä. aufbringen und die Pflanzen vor Schnecken, Hasen und Rehen schützen.
jtw
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