Wie pflege ich meine Imkerkleidung?

13. Januar 2025

Die Imkerjacke ist von einer Schmutzschicht bedeckt, klebt und ist voller Propolis-Flecken. Schon lange können die Bienen den Schleier passieren, indem sie durch die immer größer werdenden Löcher kriechen. Doch wie lässt sich Imkerkleidung waschen, pflegen und lange erhalten?

Nicht jeder trägt Imkerkleidung. Besonders Anfängern geben Schleier, Imkerjacke und -hose jedoch Sicherheit und nehmen ihnen die Nervosität am Bienenstock. Auch diejenigen, die allergisch auf Bienengift reagieren, greifen auf Schutzkleidung zurück. Wieder andere wollen vor allem ihre Alltagskleidung sauber halten.

Je nach Völkerzahl reicht eine Bienensaison, und die Imkerjacke strotzt vor Gebrauchsspuren. Auch andere Kleidungsstücke wie Schleier und Handschuhe weisen mit der Zeit Mängel auf. Doch ein Neukauf lässt sich meistens mit nur geringem Aufwand verhindern. Hier stellen wir unsere Tipps vor.

1. Imkerjacke mit abtrennbarem Schleier kaufen

    Die Imkerjacke soll in die Waschmaschine – der Schleier nicht. Oft passen Schleier mit Metallringen gar nicht in die Trommel. Eine Handwäsche bekommt der empfindlichen Gaze des Schleiers ohnehin besser.

    2. Mit Nadel und Faden reparieren

      Für viele kein Hexenwerk, für andere eine ungewohnte Angelegenheit: Mit Nadel und Faden lassen sich ganz einfach Gummis austauschen, wenn die Hose nicht mehr sitzt, oder Löcher im Schleier zunähen.

      Imkerkleidung nähen
      Schleier mit Löchern? Das lässt sich mit den richtigen Handgriffen ganz einfach nähen. lohnen. Foto: Magdalena Arnold

      Nähen für Neulinge

      Ein Loch im Schleier – was nun? Seinen Zweck erfüllt der Schleier damit nicht mehr. Einfache Nähkenntnisse reichen aber, um das Loch zu flicken.

      So geht’s:
      1. Schere, Nähnadel und zum Schleier passendes Nähgarn bereithalten.
      2. Das Ende des Fadens anfeuchten und durch das Nadelöhr stecken. Das Garn ein Stück weit durchziehen.
      3. Am Fadenende einen Knoten setzen.
      4. An einem beliebigen Punkt am Rande des Schleierloches starten. Von unten beginnen: Nadel mit Garn durchstecken, bis der Knoten kommt. Mehrmals an gleicher Stelle wiederholen, damit der Faden fixiert wird, also weiter Garn „von unten nach oben holen“.
      5. Nadel und Faden mittig auf der gegenüberliegenden Seite mehrmals von unten durchziehen. Das Loch ist nun zweigeteilt und etwas kleiner geworden.
      6. Am Rand des Loches entlang arbeiten: Faden vom Rand zur Mitte durchstechen. Dabei zieht sich der Stoff immer weiter zusammen.
      7. Zum Schluss Faden vernähen. Mehrere Durchstiche machen: Nadel von oben durchstechen und gleich wieder heraufholen, dabei entsteht eine Schlaufe. Mit der Nadel durch die Schlaufe gehen und festziehen. Mehrmals wiederholen.
      8. Faden abschneiden. Fertig!

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      3. Mit Waschsoda waschen

        Natriumkarbonat, auch „reines Soda“ oder „Waschsoda“ genannt, gibt es günstig im Drogeriemarkt zu kaufen. Das umweltfreundliche Allzweckmittel reinigt auch hartnäckig verschmutzte Imkerkleidung. Dafür in die Badewanne oder in ein anderes großes Gefäß warmes Wasser geben, auf zehn Liter etwa drei Esslöffel Waschsoda hineinrühren und das Kleidungsstück darin einweichen. Flecken mit einer Handbürste bearbeiten. Wasser ablassen, Kleidung mit klarem Wasser abspülen, auswringen und zum Trocknen aufhängen. Beim Reinigungsprozess Handschuhe tragen.

        4. Geruchsneutrales Waschmittel verwenden

          Soll die Imkerkleidung nach dem Waschgang sofort genutzt werden, ist es ratsam, geruchsneutrales Waschmittel zu verwenden. Duftstoffe sollten vermieden werden; der Geruch könnte die Bienen aggressiv werden lassen. Parfümfreies Waschmittel wird unter dem Begriff „sensitiv“ in Drogerieläden geführt.

          5. Keine Lederhandschuhe verwenden

            Lederhandschuhe lassen sich nicht nur schlecht säubern, sie sollten auch aus anderen Gründen nur Ihre zweite Wahl sein. Stechen die Bienen Sie in die Handschuhe, dann speichert das Leder die Alarmpheromone. Die Bienen nehmen die Pheromone noch beim nächsten Besuch wahr – und könnten aggressiv werden. Die Alternative sind Gummihandschuhe, die nach jedem Besuch bei den Bienen mit Seife abgespült werden können.

            Schädigen Wachs und Propolis die Waschmaschine?

            Bienenwachs schmilzt bei etwa 60, Propolis bei 80 °C. Demnach verflüssigen sich die Stoffe bei einer Kochwäsche von 80 °C und bleiben es mindestens bis zum Abfluss. Sie werden mit dem Waschwasser weggespült. Nicht jedes Material lässt sich jedoch so heiß wie Baumwolle waschen. Um in diesen Fällen zu verhindern, dass sie sich an der Waschmaschine ablagern, sollten grobe Wachsreste und die Propolis – wenn möglich – vor der Wäsche abgekratzt oder abgebügelt werden.

            Imkerkleidung waschen
            Imkerkleidung richtig zu waschen und dabei sauber zu bekommen, ist nicht immer einfach. Oftmals braucht man mehrere Waschgänge und die Handwäsche kann sich lohnen. Foto: Magdalena Arnold