Es gibt Milch am Automaten, Eier und Wurst. Süßigkeiten und Getränke sind schon lange Standard. Honig ist manches Mal im gemischten Angebot der Regio-Automaten dabei. Dass es aber explizite Honigautomaten gibt, ist neu.
Der Ansatz: Imker, die oftmals wenig Zeit haben und für den Honigverkauf an der Haustür manches Mal viel Zeit und vor allem aufwendige Absprachen einplanen müssen, können es sich mit einem Honigautomaten viel einfacher machen.
Honigautomat soll für Imker refinanzierbar sein
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Imker Oliver Pattay aus Wesel in Nordrhein-Westfalen hat einen Honigautomaten gebaut. Seit Juli 2023 ist er auf dem Markt. Rund 150 davon hat er innerhalb Deutschlands und Österreich verkauft. Ein großer Unterschied zu den Milch- und Eierautomaten, die sehr massiv sind, gedämmt und mit EC-Kartentechnik ausgestattet, liegt im Preis. „Statt bis zu 16.000 Euro kostet mein Automat nur 1.000 Euro im Schnitt“, sagt Pattay. Das sei eine Preisklasse, die auch für viele Imker gut refinanzierbar ist. Dennoch muss auf Schein oder Kartenzahlung nicht verzichtet werde. Diese gibt es als Update.
Den Automaten gibt es in verschiedenen Formaten. Auf Anregung einiger Imker bietet der Erfinder des Honigautomaten ihn nun auch mit tieferen Fächern an. Das Ziel: auch Eierkartons sollen hineinpassen. „Es gibt wohl viele Imker, die neben den Bienen Hühner halten und die mit dem Automaten Honig und Eier verkaufen möchten.“ Oliver Pattay war auch auf der diesjährigen EuroBee in Friedrichshafen und konnte dort viele gute Gespräche führen und erfolgreich seine Honigautomaten vorführen.
2.500 Honiggläser über den Honigautomaten verkauft
Getestet hat der Imker sie selbst ausgiebig. „Ich verkaufe rund 2.500 Gläser im Jahr über den Automaten“, sagt er. Platziert hat er ihn am Rande seines eigenen Grundstücks, an dem direkt ein Radweg entlangführt. Hier kommen viele Menschen vorbei und der Honigautomat ersetzt quasi die Verkaufsvariante mit einer Vertrauenskasse – allerdings mit geringerem Risiko, dass sich doch mal jemand gratis daran bedient. Von ebenfalls guten Erfahrungen hat der Imker aus seinem Kundenkreis gehört. Mit Kooperation der örtlichen Sparkassen oder Krankenhäusern. Diese haben Honigautomaten in ihrem Eingangsbereich aufgestellt.
Pattay rät, den Automaten, wenn er draußen steht, eher schattig aufzustellen, denn er ist hauptsächlich aus Metall und ungedämmt. Wenn es im Hochsommer sehr heiß sei, sollte man den Honig herausholen, um ihn zu schützen. Aber das ist ja sowieso nicht die Zeit des großen Umsatzes mit Honig. Besser läuft es meist im Herbst und Winter. „Am besten lief es bei mir an Heilig Abend im vergangenen Jahr. Da habe ich 140 Gläser an einem Tag verkauft“, erzählt der Imker schmunzelnd. Da hätten wohl viele noch kein passendes Weihnachtsgeschenk gehabt und gerne auf die Rund-um-die-Uhr-Shopping-Möglichkeit zurückgegriffen.
Oliver Pattay bietet den Honigautomaten in verschiedenen Größen und Farben über seine Website honig-kiste.de an.
jtw
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