Brennende Bienenwachskerzen zaubern ein ganz besonderes Licht. Ob als kleines Teelicht oder als große Kerze – es gibt sie in sehr vielen verschiedenen Formen. Und man kann die Kerzen auch selbst gießen. Das braucht man dafür und so geht’s.
So schön Bienenwachs auch ist, es klebt auch und kann so manchen Tisch und so manche Kleidung so verschmutzen, dass sie unbrauchbar werden. Also ist es gut, den Ort und sich selbst ein wenig vorzubereiten, bevor man mit dem Kerzen gießen beginnt. Alte Kleidung und Zeitungspapier auf den Tisch genügen dafür schon aus.
Was braucht man zum Kerzen gießen?
Das Wichtigste ist natürlich das Bienenwachs, ohne das kein Kerzen gießen klappen kann. Entweder man nutzt hierzu Bienenwachspastillen aus dem Fachhandel oder das eigene gut gereinigte Wachs, das meist in Blöcken vorliegt. Damit es das Schmelzen nicht zu lange dauert, sollte man es zuvor zerkleinern.
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Zusätzlich zum Bienenwachs braucht man:
- einen Edelstahl- oder Emailletopf,
- Silikonformen,
- eventuell Aluminiumschälchen zum Herstellen von Teelichtern,
- Dochte,
- Haushaltsgummis,
- Klammern zum Festhalten der Dochte,
- einen Herd oder Gaskocher,
- Wasser.
Kerzen gießen: Wie bekommt man das Bienenwachs flüssig?
Das Wachs flüssig zu bekommen, klappt am besten im Wasserbad. Da Bienenwachs schnell brennt, ist das Hantieren mit offenen Flammen wie bei einem Gaskocher und auch der Umgang mit der heißen Platte eines Elektroherds gefährlich. Wer hier lieber auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt stattdessen einen Einkochtopf zum Erwärmen des Wassers.
In den Topf mit Wasser kommt ein weiterer Topf, in dem das Bienenwachs geschmolzen wird. Am besten eigenen sich Gefäße aus Edelstahl oder unbeschädigte Emailletöpfe. Vorsicht: Töpfe aus anderem Material können das Wachs verfärben.
Verflüssigt man nur kleinere Mengen an Wachs, kann man als Wachstopf auch einen Topf mit Ausguss nutzen und damit das Wachs später in die Formen gießen. Nutzt man einen großen Wachstopf, gießt man besser mit einer Kanne aus Metall oder Kunststoff, die man in das flüssige Wachs taucht.
Tipps zum Kerzen gießen in Silikonformen
Das flüssige Bienenwachs gießt man in Formen aus Silikon. Aus diesen lassen sich die Kerzen einfach lösen und unbeschädigt entnehmen. Gießformen aus anderen Kunststoffen sind zwar manches Mal günstiger, aber das Herauslösen macht dann oft Probleme. Die meisten Silikonformen verschließt man beim Gießen mit Haushaltsgummis – und davon braucht man einige, damit die Formen auch dicht bleiben, während das heiße Wachs hineinkommt.
Und dann braucht man noch Dochte und Klammern, die die Dochte am oberen Ende der Form festklemmen, bis das Bienenwachs hineingegossen und fest geworden ist. Tipp: Hierzu kann man prima Verschlussklammern für Lebensmittelpackungen nutzen. Für die Dochte gilt: Der Durchmesser der Kerze bestimmt die Dochtstärke. Eine Kerze, die an ihrer dicksten Stelle einen Durchmesser von 5 cm hat, braucht einen Docht der Stärke 5.
Für Teelichter nutzt man besondere Dochte, die ein kleines Metallplättchen an der Unterseite haben. Dieses wird – zumindest in den Silikonformen – erst in der Nachbearbeitung eingefügt. Teelichtformen bestückt man vor dem Gießen mit Nägeln, damit ein Tunnel durch die Kerzen für den Docht entsteht. Alternativ kann man auch Aluminiumschälchen für Teelichter nutzen und das Bienenwachs hier hineingießen. Dabei wird der Teelichtdocht schon vorher in das Schälchen gestellt. Dabei muss man allerdings sehr vorsichtig gießen, denn der Doch verrutscht leicht und man muss ihn wieder zurechtrücken.
Temperatur und Schnelligkeit sind wichtig
Das Wachs braucht idealerweise eine Temperatur von 70 °C. Bei dieser Temperatur lässt es sich gut verarbeiten und kühlt so schnell ab, dass die Kerzen ihre Form behalten und keine Risse bekommen. Kochen sollte es nicht. Wer einen Einkochtopf nutzt, kann hierbei meist einen Thermostat passend einstellen.
Während das Wasserbad erhitzt und das Bienenwachs flüssig wird, kann man die Formen vorbereiten und auf einen möglichst ebenen Untergrund stellen. Nur so werden die Kerzen auch gerade. Da die Kerzen sozusagen kopfüber gegossen werden, ist die Oberseite der Form später unten und die Kerzen stehen nur gerade, wenn man schon beim Gießen darauf achtet, dass sie möglichst in der Waage sind.
Die Gummis um die Formen sollten diese fest verschließen und den Docht jeweils so festklemmen, dass er später senkrecht durch die fertige Kerzen geht. Den Docht lässt man unten aus der Form etwa einen Zentimeter herausragen und macht einen Knoten, damit er nicht aus der Form rutscht. Oben an der Einfüllöffnung braucht man etwas mehr Docht, damit man die Klemme gut befestigen kann.
Dann wird das flüssige Wachs in die Formen gegossen – immer eine Kerze in einem Zug. Nach und nach zu gießen – etwa mit einer Schöpfkelle – würde man später sehen, da sich Schichten bilden.
Ist das Wachs abgekühlt – je nach Größe der Kerze dauert das bis zu einer halben Stunde. So lange sollte man auch warten. Da sich das Wachs beim Abkühlen zusammenzieht, erkennt man einen kleinen Spalt am Rand der Kerze, wenn sie bereit dafür ist, dass man die Gummis löst und die Kerze herausnimmt. Dazu klappt man die Form auseinander und kippt die Kerze heraus.
Dann heißt es wieder warten, denn die Kerze muss weiter abkühlen und sich festigen. Nach ein paar Stunden kann man dann nacharbeiten und unschöne Ränder mit einem Messer entfernen. Ist der Kerzenboden nicht gerade, kann man ihn kurz auf einen warmen Pfannen- oder Topfboden drücken und so einen geraden Stand hinbekommen.
Kerzen gießen aus Bienenwachs: die Arbeitsschritte
- Arbeitsplatz vorbereiten und mit Zeitungspapier schützen.
- Bienenwachs im Wasserbad erhitzen und damit flüssig machen.
- Silikonformen und eventuell auch Teelichtformen vorbereiten, mit Docht bestücken und Haushaltsgummis zur Befestigung anbringen.
- Flüssiges Bienenwachs in einem Zug in die Kerzenformen gießen.
- Warten bis das Wachs abgekühlt ist und sich etwas zusammenzieht.
- Kerzen vorsichtig lösen und aus der Form kippen.
- Weiter auskühlen lassen und eventuell nacharbeiten.
jtw
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